Demo in Cham

Treffen der Meinungen

Auf dem Volksfestplatz bringen viele Redner ihre Ansichten zu Gehör


Um die 100 Biker aus ganz Ostbayern und 50 bis 70 weitere Zuhörer kamen auf den Volksfestplatz nach Cham.

Um die 100 Biker aus ganz Ostbayern und 50 bis 70 weitere Zuhörer kamen auf den Volksfestplatz nach Cham.

Die Angst vor dem Corona-Virus, und dessen mögliche Auswirkungen auf die Gesellschaft hat einmal mehr die Menschen in Cham zusammenfinden lassen. Nach der Premiere am Marktplatz vor einer Woche folgte die Neuauflage am Pfingstmontag auf dem Volksfestplatz in Cham. Dieses Mal allerdings mit längerer Agenda als beim ersten Mal. Ein paar Redner mehr standen daher auf dem Podium.

Um die 150 Teilnehmer Wie schon beim letzten Mal distanzierten sich Organisatorin und Mitredner von Parteipolitik jeglicher Couleur. Irmgard Maier, die Organisatorin der Demo nahm sich gleich zu Beginn ihres Herzensthemas an: Das angedachte Motorradfahrverbot an Sonn- und Feiertagen. Der Entwurf dieses Gesetzes hatte sie veranlasst, diese Kundgebungen ins Leben zu rufen. Mehr als 100 Biker aus dem gesamten ostbayerischen Raum standen denn auch neben gut 50 bis 70 weiteren Zuhörern. Maier prangerte an, es würde im Zuge der Krise "durch die Hintertür" viele Grundrechtseinschränkungen eingeführt und "alles verboten, was Spaß macht".

Zur Gegendemonstration kamen etwa 70 Leute.

Zur Gegendemonstration kamen etwa 70 Leute.

Angst vor möglichen negativen Veränderungen in der Wirtschaft, Gesellschaft und im Zusammenleben prägten die weiteren Reden. Gesprochen haben auf der Demo auch Christina und Sandro. Christina eine Mutter von zwei Kindern aus der Kreisstadt ließ durchblicken, wie sie zur Panikmache im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie steht. Sie zweifelte an, ob die Einschränkungen in der Art nötig gewesen wären, wie sie durchgezogen wurden. Außerdem äußerte sie ihre Furcht vor einem nicht ausgereiften Impfstoff.

Sandro prangerte eine - in seinen Augen nicht mehr kritisch erscheinende, aber immer mehr zu kritisierende Berichterstattung - an. Das Ende der Debattenkultur mit Totschlagargumenten von allen Seiten brachte er zur Sprache. Er befürchte, dass die dadurch entstehende Verengung des Meinungskorridors ein Ende der von ihm geschätzten Debattenkultur sei. Daher sei die Politik seiner Meinung nach derzeit weit entfernt, Lösungen für die anstehenden Probleme zu finden.

Am anderen Ende des Volksfestplatzes Richtung Further Straße standen die Gegendemonstranten vom Bündnis gegen Rechts mit etwa 70 Leuten. Auch sie taten ihre Ansichten kund - und sie verdeutlichten, die Initiatoren der anderen Demonstration dürften sich nicht mit Neonazis gemein machen. "Wer mit Nazis spaziert, hat nichts kapiert", stand auf einem Banner, "Kein Platz für Nazis" auf einem Zettel.

Dass sich diese aber auch dieses Mal unter die Demonstration mischten, ließ sich durch die ausgesprochene Distanzierung allein nicht verhindern. Neben Vertretern einer niederbayerischen Gruppierung kam auch wieder ein bekannter Vertreter aus dem Landkreis Cham zur Demo. Sie fotografierten emsig Gegendemonstranten und Presse.