Cham

Die Jägerinnen vermehren sich


10 von 26 Lehrgangsteilnehmer bei der Jägerkameradschaft sind Frauen.

10 von 26 Lehrgangsteilnehmer bei der Jägerkameradschaft sind Frauen.

Von raa

Immer mehr Frauen verzeichnet die Chamer Jägerkameradschaft beim Vermitteln des Waidhandwerks. Damit setzt sich auch in der Region ein Trend fort.

Die Jagd hat viel zu bieten: Im Wald pirschen, im Morgengrauen ansitzen und mit dem Jagdhund nach dem Wild stöbern. Die Ausübung des Jagdwesens bringt aber auch vielfältige Pflichten mit sich und die Waidmänner tragen große Verantwortung, indem sie die Wildtiere schützen und deren Lebensräume verbessern. Wer in Deutschland auf die Jagd gehen will, braucht deswegen einen Jagdschein. Um ihn zu bekommen, muss aber zuerst die Jägerprüfung erfolgreich abgelegt werden.

Insgesamt 26 Teilnehmer pauken seit Anfang September in den Räumen der Chamer Jägerkameradschaft für das "grüne Abitur". "Die Aufgaben haben es schon in sich", meint der Vorsitzende Gerhard Luckner, der schon seit mehr als 20 Jahren in der Ausbildung tätig ist. Für ihn zählt die Jägerprüfung zu den schwierigsten Prüfungen, die man für die Erlaubnis von Freizeittätigkeiten ablegen muss.

Fährten lesen, Tierkunde, Jagdrecht und die richtige Handhabung der Jagdwaffe - in sechs Sachgebieten müssen die künftigen Jäger bis zum "Examen" im Juni 2017 fit gemacht werden. Jeder Teilnehmer muss bis dahin mindestens 120 Stunden theoretische und praktische Ausbildung nachweisen. "Mit 180 Stunden bieten wir allein in der Theorie mehr an als gefordert. Wir wollen alle so gut wie möglich vorbereiten, denn jeder soll später in den Revieren das Jagdhandwerk waidgerecht ausüben können", erklärt Luckner.

Die einzelnen Lehrgänge zeichnen sich besonders durch ihren praxisnahen Aufbau aus. Der theoretische Unterricht wird stets mit Reviergängen und fachbezogene Exkursionen abgerundet. Von den 14 erfahrenen Fachleuten im Ausbildungsteam verfügt jeder über einen umfangreichen Erfahrungsschatz in seinem jeweiligen Ausbildungsgebiet. "Wir wollen den Prüflingen nicht nur Wissen eintrichtern, sondern sie zu verantwortungsbewussten Jägern heranbilden", betont Luckner.
Seit 2006 bildete die Chamer Jägerkameradschaft durchschnittlich 30 Prüflinge aus und konnte dabei stets mit hervorragenden Bestehensquoten glänzen. Wegen dieses ausgezeichneten Rufes reicht das Einzugsgebiet unter den Teilnehmern mittlerweile bis Regensburg, Viechtach oder Straubing. Sogar zehn Frauen, die das Waidwerk erlernen wollen, sind diesmal unter ihnen. "Der Trend, dass immer mehr Frauen die Jagd ausüben wollen, setzt sich auch bei uns fort", freut sich Luckner.