RSG-Sanierung zu teuer

Chamer Kreisausschuss ändert Pläne


Landrat Franz Löffler und Angela Schöllhorn informieren über das weitere Vorgehen nach der Änderung der RSG-Sanierungspläne.

Landrat Franz Löffler und Angela Schöllhorn informieren über das weitere Vorgehen nach der Änderung der RSG-Sanierungspläne.

Von Redaktion Cham

Cham. (red) Die Planungen für die Sanierung des Robert-Schuman-Gymnasiums werden angepasst. Das haben die Kreisräte in einer nichtöffentlichen Sondersitzung des Ausschusses für Bau und Verkehr am Freitag beschlossen, schreibt das Landratsamt Cham in einer Pressemitteilung. Der Landkreis steuert damit frühzeitig - noch in der Planung - einer zu erwartenden Kostensteigerung im zweistelligen Millionenbereich gegen.

Es wird saniert!

"Die Sanierung wird trotzdem durchgeführt", stellte Landrat Franz Löffler klar. "Unsere Qualitätsansprüche bleiben. Aber eben auch ein vertretbarer Kostenrahmen." Als Bauherr sei es dem Landkreis bisher immer gelungen, den Kostenrahmen einzuhalten, wird der Landkreischef zitiert. Dieser betrage für die Generalsanierung des RSG, unter Berücksichtigung der gestiegenen Baupreise, maximal 30 Millionen Euro. "Das ist die klare Vorgabe", so Löffler. Es sei seine Aufgabe, zusammen mit dem Kreistag auf den angemessenen Einsatz der Steuermittel zu achten - auch im Hinblick auf den Gesamthaushalt des Landkreises.

Das muss günstiger gehen

Hintergrund der Entscheidung: Die derzeitigen Planungen steigen deutlich. Nach der jüngsten Berechnung betragen die Kosten nun knapp 38 Millionen Euro, heißt es in der Mitteilung. Dies sei eine Kostensteigerung von mehr als 65 Prozent. Nach den Vorentwürfen, die dem Ausschuss für Bau und Verkehr im Oktober 2020 vorgestellt wurden, lagen die Kosten noch bei 22,6 Millionen Euro. Diese Summe ist auch im Investitionsprogramm des Landkreises vorgesehen. Zum Vergleich: Der komplette Neubau der Berufsschule Cham - alle vier Module - kostete 40 Millionen Euro, die Sanierung der Realschulen in Furth im Wald und Roding jeweils rund zwölf Millionen Euro.

Zusammenarbeit endet

Ursache für die Kostensteigerungen sind neben den steigenden Baupreisen allgemein insbesondere die geplante komplette Absenkung des Zugangsbereiches auf das Niveau der Park- und Jahnstraße und weitere sehr aufwendige Umbauten. Die massiven Eingriffe in die Bausubstanz wären nur mit umfangreichen Abgrabungen und statischen Veränderungen im Hauptgebäude möglich gewesen. Das seien unverhältnismäßige Kosten, denen der Landkreis nun durch die Umplanung entgegenwirken will, schreibt die Behörde. "Die entscheidenden Anforderungen der Schule wie ein zweiter Physiksaal oder weitere Ausweich- und Gruppenräume bleiben weiterhin fester Bestandteil", versichert Löffler. Im Zuge dieser Überlegungen wird die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Architekturbüro in beiderseitigem Einvernehmen beendet. Die Architektenleistungen werden neu vergeben. "Wir starten noch heuer mit den Bauarbeiten", ordnet Löffler die zeitlichen Auswirkungen ein. "Der Umzug in die Räume der ehemaligen Gerhardinger-Realschule erfolgt in den Ferien. Im Herbst werden das ehemalige Hausmeistergebäude und die Treppenanlage abgerissen. Anfang 2023 sollen dann die Sanierungsarbeiten beginnen."

Schulleiterin Angela Schöllhorn: "Ich gehe weiterhin davon aus, dass wir eine sanierte Schule bekommen, die nicht nur den Anforderungen eines modernen, zeitgemäßen Unterrichts gerecht wird, sondern auch unserem Schulprofil mit Theater und Konzerten. Die Verschiebung des Umzugs in die Gerhardinger-Realschule auf den Sommer 2022 nehmen wir dann gerne in Kauf."