Durchsuchung der Wohnung

68-Jähriger soll Ziegen und Schafe geschächtet haben


Ein Mann aus dem östlichen Landkreis Cham hat wohl zig Ziegen geschächtet.

Ein Mann aus dem östlichen Landkreis Cham hat wohl zig Ziegen geschächtet.

Von Redaktion idowa

Ein Mann aus dem östlichen Landkreis Cham soll zig Ziegen und Schafe geschächtet haben. Die Polizei Waldmünchen informierte über den Ermittlungserfolg gegen den 68-Jährigen sowie Tierzüchter, die sich in diesem Zusammenhang ebenfalls strafbar machten.

Bereits seit November vergangenen Jahres ermittelte die Polizeistation Waldmünchen gegen einen im östlichen Bereich des Landkreises Cham wohnhaften 68-jährigen Mann, weil er Tiere ohne Betäubung durch Kehlschnitt getötet und anschließend das Fleisch ohne amtliche Beschau an seine Kunden verkauft haben soll.

Ein Zeuge hatte vom Tun des Mannes Kenntnis erlangt und ließ der Polizei Lichtbilder und Videosequenzen der Schächtungen der Tiere zukommen. Die Ermittlungen der Polizei, in enger Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt Cham, erhärteten den Tatverdacht, dass der Mann an mehreren Örtlichkeiten im Landkreis Cham, aber auch in Tschechien, die illegalen Schächtungen vornahm.

Nach Sachvortrag, beantragte die zuständige Staatsanwältin der Staatsanwaltschaft Regensburg, Zweigstelle Straubing, beim Amtsgericht Regensburg einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des Beschuldigten. Dieser wurde am Donnerstagmorgen durch Kräfte der Polizei Waldmünchen und Mitarbeitern des Veterinäramtes Cham vollzogen.

In der Wohnung des Mannes konnten Beweismittel in Form von Schlachtutensilien und Schaffleisch festgestellt werden. In der anschließenden Beschuldigtenvernehmung räumte der Mann, nach Vorlage der Lichtbilder, ein, in den letzten vier Jahren um die zehn Ziegen und Schafe im Bereich Waldmünchen und Furth im Wald sowie zehn Tiere in Tschechien, ohne vorherige Betäubung, durch einen Kehlschnitt getötet zu haben. Die zerlegten Tiere führte er ohne amtliche Fleischbeschau nach Deutschland ein und lieferte sie an Dritte aus.

Das Motiv des Täters ist nach seiner Aussage in seinem Glauben begründet. Er ist bekennender Muslim und er dürfe nur sogenanntes reines Fleisch essen, welches ohne vorherige Betäubung getötet worden ist. Das Tier müsse ausschließlich durch einen Kehlschnitt zum vollständigen Ausbluten und somit zu Tode gebracht werden.

Der Mann gab an, nicht gewusst zu haben, dass diese Art der Tötung in Deutschland ohne Genehmigung verboten sei. Sogenanntes "Halal-Fleisch" ist bei weitem teurer, als in Deutschland rechtskonformes geschlachtetes Fleisch und deshalb besteht hierdurch erhöhte Nachfrage auf dem Schwarzmarkt.

Der Tatverdächtige muss sich nun wegen einer ganzen Reihe von Vergehen gegen das Tierschutzgesetz und Lebensmittelgesetz und zudem wegen mehrerer Ordnungswidrigkeiten gegen die Lebensmittelhygieneverordnung verantworten.

Gegen weitere Personen, hauptsächlich Schaf- und Ziegenzüchter, wurden unter anderem Verfahren wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet, weil sie dem Hauptbeschuldigten die Tiere ohne gesetzeskonforme Dokumentation verkauften und zudem teilweise Räumlichkeiten für seine illegalen Schlachtungen zur Verfügung stellten.