Treffen

"Gebt Feuer"

Über 300 Böllerschützen und Vereine feiern mit der RK Ottenzell Jubiläum.


Schirmherr Sepp Schmid zapfte das Fass Osser-Festbier an.

Schirmherr Sepp Schmid zapfte das Fass Osser-Festbier an.

Die Reservistenkameradschaft Ottenzell zeigte sich anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums für die Ausrichtung des 22. Oberpfälzer Böllerschützentreffens verantwortlich. RK-Vorsitzender Thomas Fischl konnte hierzu 53 Böllergruppen mit über 300 Schützen aus ganz Bayern begrüßen. Diese boten im Luftkurort Arrach am Samstagnachmittag ein beeindruckendes Platzschießen. Bereits am Vormittag trafen die Vereinsabordnungen am Bauhofgelände ein und aßen im Festzelt gemeinsam zu Mittag. Bevor sich alle zum Festzug aufstellten, erfolgten Kommandanten-Besprechung und Sicherheitsunterweisung. Die Thürnsteiner Blaskapelle spielte dann alle Böllergruppen zum Schießplatz im Gewerbegebiet Arrach Mitte. Dort angekommen nahmen die 310 Schützen ihre Position aufgeteilt in mehrere Reihen mit Blick Richtung Staatstraße ein. Die Kanonen wurden im Vorfeld oberhalb des Bahnübergangs in Richtung Osser in Stellung gebracht. Platzschießen Das Platzschießen unter dem Kommando von Josef Pfeffer Senior, Schussmeister der Ottenzeller Böllerschützen, mit 310 Hand- beziehungsweise Schaftböllern, einem Standböller und sechs Kanonen konnte beginnen. Die Böllerschützen hatten jeweils sechs Schuss in verschiedenen Figuren abzugeben. Los ging es mit einer langsamen Reihe, hier feuerte ein Schütze nach dem anderen seinen Böller ab. Es folgte ein schnelles Reihenfeuer, ein Doppler, ein Reihensalut und ein Flächenfeuer. Mit dem gemeinsamen Salut, Schuss Nummer sechs, endete nach rund 40 Minuten das Schauschießen, das im gesamten Gemeindegebiet zu hören war und von den Zuschauern vor Ort mit Applaus bedacht wurde. Glücklich darüber, dass nichts passiert ist, hieß Thomas Fischl, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Ottenzell, nach der Rückkehr im Festzelt alle Gäste willkommen. Es folgte die Übergabe der Erinnerungsgeschenke zum 22. Böllerschützentreffen. Mit Blick auf die Gesellschaft der Gegenwart in der Einzelkämpfertum und Egoismus immer mehr zunehmen, stellte Böllerpfarrer Alfred Binder aus Künzing einen Vergleich mit Böllerpulver an. Werde das Pulver "einzeln" angezündet, würd es lediglich "stinken und rauchen". Zerreißen könne es nur eng verbunden etwas. "Seid wie das Böllerpulver", in diesem Sinne wünschte der wortgewandte Böllerpfarrer der RK-Gemeinschaft Zusammenhalt auch für die nächsten 50 Jahre. Schirmherr und Bürgermeister Sepp Schmid, selber als Böllerschütze aktiv, zeigte sich erfreut über das gelungene Platzschießen. Hier sei ein Miteinander zu spüren. Ein schönes Miteinander würde auch die Anwesenheit der Senioren und des Frauenbundes im Festzelt darstellen. Landrat Franz Löffler bedankte sich für die Gelegenheit, Heimat zu erleben. In einer global bewegten Welt sei es wichtig zu wissen, wo Heimat ist. Die Böllerschützen seien ein verbindendes Element der Gemeinde, würden Tradition aufrecht erhalten. Nur so könne Brauchtum in den Herzen bewahrt werden, damit Heimat auch weiterhin Bestand habe. Gratulation zum Jubiläum Der Böllerreferent des Oberpfälzer Schützenbundes, Christoph Zinkl, gratulierte, wie seine Vorredner, zum 30-jährigen Jubiläum und überreichte Thomas Fischl den Ehrenkrug. Begeistert vom schönen Fest, würdigte er die gute Organisation, bedankte sich für das disziplinierte Auftreten aller Schützen sowie bei den Landwirten für die Überlassung des Schießplatzes. Weiter im Programm überreichten Schützenmeister der Almenrauschschützen Pirkhof Jürgen Leibl, Böllerreferent Christoph Zinkl und dessen Stellvertreter Alexander Ehrenfried die Ehren-Wanderscheibe an die Ottenzeller. Als dann zum Abschluss des offiziellen Teils am Samstagnachmittag alle Bierzeltbesucher Bayern- und Deutschlandhymne sangen, war nicht nur Zusammenhalt und Gemeinschaft, sondern auch Rührung zu spüren. Auch wenn das Zelt am Abend nicht mehr voll wurde, so schafften die "Arberland-Casanovas" zusammen mit denen, die gekommen waren, eine klasse Stimmung, sodass das Jubiläum einen tollen Ausklang fand. Die ersten drei Geldpreise bei der Tombola gingen an Luis Schmid, Rudi Lohberger und Rosi Mühlbauer.

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