Gewerkschaften

Verdi-Chef bedauert Kompromisse bei Laufzeit in Tarifrunde


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«Es ist wie immer nur ein Kompromiss», sagt Verdi-Chef Frank Werneke über die Tarifeinigung für den öffentlichen Dienst.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Frank Werneke, hat bei der erreichten Tarifeinigung für den öffentlichen Dienst die lange Laufzeit von 24 Monaten bedauert.

Er hätte sich angesichts der andauernd hohen Inflation eine kürzere Laufzeit "absolut gewünscht", sagte er am Montagmorgen im "Deutschlandfunk". "Es ist wie immer nur ein Kompromiss." Ärgerlich sei für den Verdi-Chef, dass die Arbeitgeber nicht bereit waren, die Altersteilzeitregelung für den öffentlichen Dienst zu verlängern. "Ich glaube, damit schneiden sie sich aber auch selbst in den Finger."

Aus Sicht der kommunalen Arbeitgeber mache die Tarifeinigung den öffentlichen Dienst für Fachkräfte attraktiver. "Die Tarifeinigung war nötig, um das Lohngefüge konkurrenzfähig zu halten. Wir alle kämpfen, um Fachkräfte zu halten", sagte die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, Katrin Welge am Montag dem "Bayrischen Rundfunk". Wenn der öffentliche Dienst und damit Staat nicht mehr stark sei, könne man die vielen Herausforderungen der Zeit - angefangen vom Klimawandel über die Mobilitätswende - nicht bewältigen.

Die Tarifparteien von Bund, Kommunen und Gewerkschaften hatten sich am späten Samstagabend nach monatelangem Ringen darauf geeinigt, einen Schlichterspruch in den Kernpunkten zu übernehmen. Die größte Tariferhöhung seit Jahrzehnten im öffentlichen Dienst betrifft rund 2,5 Millionen Beschäftigte und sieht Einmalzahlungen und Lohnerhöhungen vor.