Die Ereignisse in der Straße von Kertsch führen vor Augen, wie brandgefährlich der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ist. Plötzlich ist die Welt wieder im Krisenmodus. Wie immer in solchen Situationen gibt es zwei Versionen darüber, was genau in der Meerenge zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer geschehen ist. Und beide sind mit Vorsicht zu genießen. Wenn es um Propaganda gegen den jeweils anderen geht, ist weder Moskau noch Kiew sehr zimperlich. Im Frühjahr schon haben die Ukrainer einen russischen Tanker und einen Fischtrawler festgesetzt. Deshalb sollten sich die Nato, die EU und die Bundesregierung hüten, sich auf eine Seite zu schlagen.