Meinung

Kommentar: Organspende

Pflicht statt Spende


Angesichts niedriger Organspendezahlen ringt die Politik um eine Neuregelung.

Angesichts niedriger Organspendezahlen ringt die Politik um eine Neuregelung.

Der verstorbene Kardinal Karl Lehmann hat die Organspende einmal ein "solidarisches Zeichen christlicher Nächstenliebe" genannt. Denn täglich sterben Menschen, weil sie nicht rechtzeitig ein lebensrettendes Organ bekommen. Das ist furchtbar. Doch eine Spende ist laut Definition eine freiwillige Zuwendung. Setzen sich Gesundheitsminister Jens Spahn, der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach und ihre Mitstreiter mit ihrem Vorhaben durch, wird es keine - im Wortsinne - Organspenden mehr geben, sondern nur noch die Pflicht, im Todesfall Organe entnehmen zu lassen. Selbst wenn Spahn das nicht so nennen will. Man kann zwar widersprechen, auch die Angehörigen können nach dem Tod erklären, dass die Entnahme nicht im Sinne des Verstorbenen wäre. Dennoch handelt es sich um einen Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht, geben Kritiker zu bedenken.

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