Politik

Neuer Verteidigungsminister Boris Pistorius: Er darf nicht scheitern

Die AZ-Nachrichtenredakteurinüber Scholz' zweite Wahl.


Von Martina Scheffler

Überraschung: Es ist ein Mann. Das spricht schon dafür, dass der Bundeskanzler weniger Geschlechterparität bei seiner Wahl im Sinn hatte als Eignung. Boris Pistorius gilt innerhalb der SPD als Hardliner. Der niedersächsische Innenminister erarbeitete einst mit dem damaligen Kanzlerkandidaten Martin Schulz einen Zehn-Punkte-Plan für die Innere Sicherheit. Dass er außerdem Wehrdienst geleistet hat, macht ihn zur Rarität in der Ampel. Nach Diensträngen wird er nicht fragen.

Das allein macht ihn noch nicht zu einem guten Verteidigungsminister - der sehr beliebte Peter Struck hatte auch nicht gedient. Aber er konnte zuhören. Ob Pistorius das kann, muss sich schnell zeigen. Scheitert auch er, dann droht die Zeitenwende zu scheitern - und auch der Kanzler wäre beschädigt, national wie international.