Verfassungsschutzpräsident

Haldenwang warnt vor Zunahme chinesischer Spionage

Ein rätselhafter Beobachtungsballon vor der Küste Alaskas belastet die Beziehungen zwischen den USA und China. Doch auch Deutschland könnte zunehmend ins Visier von China rücken, warnt ein Experte.


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Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV).

Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, hat vor gesteigerten Spionageaktivitäten Chinas in Deutschland gewarnt. "China entfaltet breitgefächerte Ausspäh- und Einflussaktivitäten. Wir müssen uns darauf einstellen, dass diese in den kommenden Jahren noch zunehmen werden", sagte Haldenwang der "Welt am Sonntag". Während der Fokus der Chinesen früher auf Wirtschaftsspionage gelegen habe, rücke seit einigen Jahren auch die Ausspähung von Politik ins Visier.

Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums sagte der Zeitung, dem Ministerium lägen derzeit keine Erkenntnisse darüber vor, dass Überflüge chinesischer Spionageballons - wie mutmaßlich zuletzt in den USA geschehen - in Deutschland je stattgefunden hätten. Man gehe jedoch davon aus, dass Deutschland eines der bedeutendsten nachrichtendienstlichen Aufklärungs- und Einflussziele Chinas sei