Flucht vor den Taliban

Erste bayerische Städte zur Aufnahme von Afghanen bereit


München und Erlangen haben sich als erste Städte in Bayern für eine Aufnahme afghanischer Flüchtlinge bereiterklärt (Symbolfoto).

München und Erlangen haben sich als erste Städte in Bayern für eine Aufnahme afghanischer Flüchtlinge bereiterklärt (Symbolfoto).

Von mit Material der dpa

Erste bayerische Städte haben sich am Dienstag zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan bereiterklärt, nachdem dort die militant-islamistischen Taliban de facto die Macht übernommen haben.

"Die Lage in Afghanistan ist dramatisch. Erschütternde Bilder von Rettung suchenden Menschen am Flughafen Kabul zeigen das ganze Ausmaß der dort herrschenden Verzweiflung und Not", betonte Münchens Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD).

München könne jederzeit 260 Menschen unbürokratisch aufnehmen und habe dies bereits der Bundesregierung signalisiert, betonte sie. Darüber hinaus habe sie sich bei Außenminister Heiko Maas (SPD) für ein Einzelschicksal stark gemacht - eine Münchnerin, die im Gegensatz zu ihrem Ehemann und ihren drei Kindern keinen deutschen Pass hat, sei bisher nicht auf der Liste der Auszufliegenden.

Straubing und Regensburg gehören zu Bündnis

Auch die Universitätsstadt Erlangen hat die Aufnahme von Menschen aus Afghanistan angeboten. Die Stadt könne kurzfristig zehn Familien aufnehmen, sagte Oberbürgermeister Florian Janik (SPD). Erlangen ist wie München Mitglied im Städtebündnis "Sichere Häfen".

Dem Bündnis, das sich als Wertegemeinschaft zur Aufnahme in Not befindlicher Geflüchteter versteht, gehören bundesweit 100 Kommunen an, darunter neben München und Erlangen auch die bayerischen Städte, Nürnberg, Schwabach, Regensburg, Straubing, Würzburg und Aschaffenburg.