Würde der Plural am Ende diesen EU-Gipfel retten können? Es ging um ein schlichtes "n", das im Deutschen den Numerus des Wortes Pause verändern würde - und damit, so die Hoffnung im Kreis der Gemeinschaft, einen Konsens erzeugen könnte. Denn tagelang drehte sich in Brüssel alles um die eine Frage: Wie wollten die Europäer eine mögliche Unterbrechung der Kampfhandlungen im Nahen Osten beschreiben? Auch wenn es in der Politik auf Sprache ankommt, offenbarten die teils lächerlichen Diskussionen über den entsprechenden Passus in der Abschlusserklärung, wie uneins die Mitgliedstaaten bei der Suche nach einer gemeinsamen Linie bis zuletzt blieben. Die Gräben sind tief - und das seit Jahrzehnten. Kein Konflikt in der Welt spaltet die Europäer so wie jener zwischen Israelis und Palästinensern.