Große Sorge um die Kanzlerin

Das sagt Angela Merkel zu ihrem erneuten Zitteranfall


Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch in Berlin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch in Berlin.

Von Michael Schleicher / Online

Sorge um Angela Merkel! Am Mittwoch, beim Empfang des finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne, hat die Bundeskanzlerin erneut einen Zitteranfall erlitten. Es war der dritte Vorfall in rund drei Wochen.

Berlin - Erneuter Zitteranfall von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)!

Die 64-Jährige hat am Mittwoch beim Empfang des finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne mit militärischen Ehren wieder mehrere Sekunden lang am ganzen Körper gezittert. Der Vorfall ereignete sich beim Abspielen der Nationalhymnen auf dem Podium.

Merkel: Drei Zitteranfälle in drei Wochen

Es ist der dritte Vorfall in dieser Art innerhalb der letzten drei Wochen: Mitte Juni zitterte Merkel beim Empfang des neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj heftig. Der zweite Vorfall ereignete sich neun Tage später im Schloss Bellevue bei der Ernennung der neuen Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Erstes Statement nach Zitteranfall

Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer hat gesundheitliche Probleme bei Merkel trotz eines erneuten Zitteranfalls bestritten. "Der Bundeskanzlerin geht es gut", versicherte Demmer am Mittwoch in Berlin mehrfach.

Zu möglichen Ursachen und eventuellen ärztlichen Untersuchungen wollte sich Demmer nicht äußern. Sie verwies lediglich darauf, dass das Treffen mit dem finnischen Regierungschef wie geplant gelaufen sei und dass die Kanzlerin seit dem ersten Zitteranfall vor drei Wochen alle Termine "bester Dinge" absolviert habe.

Zitteranfälle: Was fehlt der Kanzlerin?

Der Vorfall beim Empfang Selenskyjs wurde von Merkel mit der großen Hitze und Wassermangel erklärt. Nach der Wiederholung wenige Tage später hatte Merkel lediglich gesagt: "Ich bin überzeugt, so wie diese Reaktion aufgetreten ist, so wird sie auch wieder vergehen." Die Frage, was hinter den Zittervorfällen stecke und ob sie deswegen einen Arzt konsultiert habe, beantwortete die Kanzlerin nicht. Sie könne die Frage verstehen, sagte sie vor Journalisten am Rande des G20-Gipfels im japanischen Osaka. "Ich habe aber nichts Besonderes zu berichten. Sondern mir geht es gut."

Die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten" hatten aus Regierungskreisen berichtet, Merkels Zitteranfall bei der Ernennung Lambrechts sei psychologisch bedingt gewesen. Es sei kein gesundheitliches Problem, sondern Kopfsache. "Die Erinnerung an den Vorfall in der letzten Woche führte zu der Situation heute, also ein psychologisch-verarbeitender Prozess."

Das sagt Merkel zum Zitteranfall

"Man muss sich keine Sorgen machen", sagte Merkel am Mittwoch auf der anschließenden Pressekonferenz. Auf Nachfrage betonte Merkel, sie sei "ganz fest davon überzeugt, dass ich gut leistungsfähig bin".

Merkel begründete den Anfall damit, dass sie immer noch in der "Verarbeitungsphase" des Anfalls Mitte Juni beim Empfang des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei. "Die ist offensichtlich noch nicht ganz abgeschlossen, aber es gibt Fortschritte", sagte Merkel.

Auf die Nachfrage, ob die Öffentlichkeit nach dem dritten Vorfall innerhalb weniger Wochen Anspruch habe zu erfahren, wie es ihr gehe, antwortete Merkel zurückhaltend. "Ich glaube, dass meine Äußerungen dazu getan wurden heute. Und ich denke, dass meine Aussage, dass es mir gut geht, Akzeptanz finden kann." Sie sei im Prozess, das damalige Ereignis zu verarbeiten. "Und ich glaube, dass es so, wie es gekommen ist, eines Tages auch vergehen wird. Aber es ist noch nicht so weit", sagte die Kanzlerin.

Den Augenzeugen zufolge war der Anfall am Mittwoch jedoch nicht so stark wie in den vorherigen Fällen. Dennoch: Die Sorge um die Kanzlerin bleibt.

Deutlich zu sehen: Während des Zitteranfalls presst Angela Merkel ihre Hände zusammen.

Deutlich zu sehen: Während des Zitteranfalls presst Angela Merkel ihre Hände zusammen.

Im Video: Merkels dritter Zitteranfall

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