Politik

Bundeswehr: In der Mitte der Gesellschaft

Der AZ-Korrespondent überdie Rolle der Bundeswehr.


Von Marcus Sauer

Von allem zu wenig habe die Bundeswehr, stellt Eva Högl fest. Eine der wichtigsten Aufgaben für Verteidigungsminister Pistorius ist es, weiter Ordnung ins außer Kontrolle geratene Beschaffungswesen zu bringen. Davon hängt es nicht zuletzt ab, ob es annähernd gelingt, Nachwuchs zu finden.

Die seit Jahren von der Politik vernachlässigte Mängelarmee ist kein attraktiver Arbeitgeber, was sich auch in der hohen Quote der Soldaten zeigt, die sie schnell wieder verlassen. An der Personallage wird sich so bald nichts ändern. Erst recht nicht, solange man die Parlamentsarmee weitgehend aus Schulen und öffentlichem Raum verbannt.

Im Katastrophenfall ist die Bundeswehr willkommen, sonst soll sie gefälligst hinterm Kasernentor bleiben und keinen Lärm machen. Damit muss Schluss sein. Soldaten, die sich sehr real auf die Verteidigung dieses Landes vorbereiten, müssen ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft haben, nicht nur hinter Mauern, Zäunen und Nato-Draht.