AZ-Kommentar

Zeitumstellung: Vorhaben einfach abblasen


AZ-Korrespondent Claus Schöner kommentiert die Zeitumstellung.

AZ-Korrespondent Claus Schöner kommentiert die Zeitumstellung.

Von Michael Schleicher / Online

AZ-Korrespondent Claus Schöner über das Aus für die Zeitumstellung.

Die Europäische Kommission hätte gerne in diesem Jahr schon Schluss gemacht mit dem Drehen an der Uhr, nun soll's 2021 soweit sein. Entscheiden müssen ohnehin die Mitgliedsstaaten. Und: Es ist noch Zeit. Zeit, in Ruhe das Für und Wider zu diskutieren. Und schließlich den Vorstoß zum ewigen Ende der Umstellung am besten in der Versenkung verwinden zu lassen.

Experten warnen vor Problemen

Ja, es stimmt, es gibt Menschen, die sich schwertun, wenn die Uhr umgestellt wird, und die eine Weile brauchen, in den Rhythmus zu kommen. Wer aber meint, die ewige Sommerzeit, zu der die Mehrheit der Deutschen tendiert, wäre ideal, könnte sich wundern. Gerade im Winter sehnt der Körper sich nach Licht. Experten warnen vor Schlaf- und Lernproblemen bei Kindern und einer höheren Depressionsgefahr bei Erwachsenen.

Es ist also ein riskantes Experiment, das die Kommission plant. Abgesehen davon, dass in der EU, die sonst alles und jedes harmonisieren will, und in der es schon jetzt vier Zeitzonen gibt, ein völliges Zeit-Durcheinander droht. Ein Grund mehr, das Vorhaben abzublasen.

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