Tragödie von Farindola

"Tiefe Wunde": Italien gedenkt der Lawinenopfer vor einem Jahr


Angehörige der Opfer des Lawinenunglücks am Rigopiano Hotel zünden in Farindola Fackeln an.

Angehörige der Opfer des Lawinenunglücks am Rigopiano Hotel zünden in Farindola Fackeln an.

Von Stephan Kabosch / Onlineredaktion

Italien hat der Opfer des Lawinenunglücks vor einem Jahr mit 29 Toten gedacht. "So eine Tragödie darf sich nie mehr wiederholen", sagte der Bruder eines Opfers auf der Gedenkfeier in Farindola.

Rom - Staatspräsident Sergio Mattarella sprach am Donnerstag von einer "tiefen Wunde für die betroffene Gemeinde und das ganze Land". Die "beklemmenden Bilder" der tagelangen Rettungsaktion seien immer noch im Herzen aller, erklärte der Präsident in einer Mitteilung.

Am Unglücksort Farindola in der mittelitalienischen Gebirgsregion Abruzzen kamen Angehörige zusammen und legten Blumen nieder. "So eine Tragödie darf sich nie mehr wiederholen", sagte Massimiliano Giancaterino, der seinen Bruder bei dem Unglück verlor.

Der verzweifelte Kampf der Rettungskräfte

Eine gigantische Lawine hatte das Hotel "Rigopiano" am 18. Januar 2017 nach einer Erdbebenserie mitgerissen und verschüttet. Acht Tage lang suchten Einsatzkräfte nach Überlebenden und zogen neun Menschen aus dem Unglückshotel, darunter vier Kinder. Elf Menschen überlebten. Die Justiz ermittelt, warum die Gefahr durch das Schneechaos und die Erdbeben unterschätzt worden war und der Rettungseinsatz erst zu spät anlief.