Katastrophen

«Stimmen unter den Trümmern» - Kampf gegen die Zeit

Kälte, Regen, Schnee und große Zerstörung - die Retter in der Türkei und Syrien kämpfen mit widrigen Bedingungen. Ihnen läuft die Zeit davon. Die Menschen sind verzweifelt - und wütend.


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Ein Mitglied eines Rettungsteams wird in Adana von Teamkollegen getröstet, nachdem zwei Körper in einem zerstörten Gebäude gefunden wurden.

Selbst das Gebäude der Retter ist nur noch ein Schutthaufen. Der Sitz der Katastrophenschutzbehörde Afad im südtürkischen Hatay ist eingestürzt und zum Sinnbild für die große Zerstörung im Land geworden. Taschen für Erste Hilfe ragen aus den Trümmern, wie auf Bildern in den Medien zu sehen ist. Nach einem der schwersten Erdbeben der letzten Jahrzehnte in der Türkei und Syrien wird das Ausmaß der Katastrophe immer deutlicher: Gebäude sind eingestürzt, mehr als 8100 Menschen gestorben - 13,5 Millionen Menschen sind allein in der Türkei von der Katastrophe betroffen.

Die Menschen sind am Dienstag verzweifelt, aus abgelegenen Regionen kommen Rufe nach mehr Hilfe, teilweise fehlt Strom und Wasser, Zufahrtswege sind zerstört oder verschneit, es ist bitterkalt. In den sozialen Medien teilen Menschen verzweifelt die mutmaßlichen Standorte ihrer Liebsten. In der Türkei scheint jeder jemanden zu kennen, der unter den Trümmern begraben ist. Mehr als 50.000 Retter sind im Einsatz - aber ihnen läuft die Zeit davon.