Rekordjahr 2019

So viele Fluggäste wie noch nie auf deutschen Flughäfen


Ein Flugzeug der Lufthansa steht am Münchner Flughafen.

Ein Flugzeug der Lufthansa steht am Münchner Flughafen.

Von Redaktion idowa

Seit Jahren steigen die Zahlen, 2019 wurde bei den Fluggastzahlen wieder ein Rekord erreicht.

Von den 24 größten Verkehrsflughäfen in Deutschland traten im Jahr 2019 rund 124,4 Millionen Fluggäste eine Flugreise an. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurde damit der Höchstwert aus dem Vorjahr, also 122,6 Millionen Fluggäste, noch einmal übertroffen. Das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr schwächte sich aber deutlich ab - während es 2018 noch einen Zuwachs um 4,2 Prozent gab, waren es 2019 nur mehr 1,5 Prozent.

Der langfristige Trend hält damit an. Die Zahl der abfliegenden Passagierinnen und Passagiere ist im zehnten Jahr in Folge gestiegen. 2009 waren noch 90,8 Millionen Fluggäste von einem deutschen Hauptverkehrsflughafen gestartet. Treiber des Wachstums ist in der Hauptsache der Auslandsverkehr, der Inlandsverkehr schwächelt - hier ist ein Minus von 1,8 Prozent zu verzeichnen. Innerhalb des Auslandsverkehrs entwickelte sich Nordamerika überdurchschnittlich, Asien mit Plus 1 Prozent unterdurchschnittlich. In Europa lag die Türkei mit einem Wachstum von über 10 Prozent auf 8,2 Millionen Fluggäste deutlich über dem Durchschnitt.

Die Beförderungsmenge an Luftfracht ging im Jahr 2019 um rund rund 3,3 Prozent zurück.

Boom in München hält an

Ein überdurchschnittliches Wachstum kann der Flughafen in München ausweisen. Nach Angaben des Unternehmens stieg die Zahl der gewerblichen Passagiere im Jahr 2019 um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies sei der größte Zuwachs unter allen Flughäfen in Deutschland. Zuletzt wurden 47,9 Millionen Passagiere über den Flughafen in München befördert. Bei der Luftfracht war dagegen ein deutliches Minus von 5,6 Prozent zu verzeichnen.

Am Flughafen München geht man derzeit davon aus, dass sich die Passagierentwicklung des vergangenen Jahres "trotz verschlechterter konjunktureller Rahmenbedingungen" auch 2020 fortsetzt. Man verweist hinsichtlich der Standortfaktoren etwa auf die von der Deutschen Lufthansa angekündigte Stationierung weiterer Langstreckenflugzeuge und die entsprechenden neuen Interkontinentalverbindungen, unter anderem ins indische Bangalore und nach Detroit und Seattle. Die Januarzahlen stützen diese Einschätzung - hier ist ein Zuwachs von 2,5 Prozent bei den Passagierzahlen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Um die Kapazitäten zu erweitern, wird immer wieder ein Ausbau des Flughafens ins Feld geführt beziehungsweise geplant. So hatten die Flughafen München GmbH (FMG) und Lufthansa kurz vor Weihnachten bekanntgegeben, dass der Satellit des Terminals 2 durch einen "T-Stiel" nach Osten erweitert werden soll. Dagegen regte sich Widerstand vom Bund Naturschutz in Bayern und dem Aktionsbündnis "aufgeMUCkt".

Der Bau einer umstrittenen dritten Startbahn am Flughafen München liegt nach dem bayerischen Koalitionsvertrag zwischen CSU und Freien Wählern bis zur Landtagswahl 2023 auf Eis.