Valentinstag
Romantik contra Kommerz: Heute ist Valentinstag
14. Februar 2017, 7:45 Uhr aktualisiert am 14. Februar 2017, 7:45 Uhr
Symbolbild/Christian Charisius/dpa
Manche lieben ihn, andere hassen ihn: Den Valentinstag. Auch in der idowa-Redaktion gehen die Meinungen über den Tag der Verliebten auseinander.
Manche lieben ihn, andere hassen ihn: Am Valentinstag scheiden sich die Geister. Auch in der idowa-Redaktion.
Schließlich kann man trefflich darüber streiten, ob es heute um die wahre Liebe oder die Ware Liebe geht. Denn mittlerweile spielt auch der Konsum am 14. Februar keine kleine Rolle - ohne rote Rosen, herzförmige Pralinen oder andere romantische (manche würden sagen: kitschige) Geschenke geht gar nichts mehr. Doch braucht's das? Oder sollte nicht auch am Valentinstag "Weniger ist mehr" gelten? Wir wollten deswegen von unseren Mitarbeitern wissen, was sie vom Valentinstag halten. Die Antworten finden Sie in unserer Bildergalerie.
Symbolbild/imago
Susi: Ich würde nicht sagen, dass ich den Valentinstag hasse - ich schätze ihn aber auch nicht besonders. Ich finde es schade, wenn man an einem bestimmten Tag im Jahr einem lieben Menschen nette Worte oder Geschenke machen muss. Viel schöner und echter finde ich es, wenn ich jemandem ein Kompliment mache oder ihn beschenke, wenn ich mich danach fühle. Liebe funktioniert auch ohne Kommerz.
Symbolbild/Patrick Pleul/dpa
Doris: Für mich als Single ist der Valentinstag mit seiner Romantik auf Knopfdruck ziemlich verwirrend. Während alle verliebten Pärchen noch mit Waffengewalt versuchen, den letzten Zweier-Tisch im Dorfwirtshaus zu reservieren, "beschenke" mich dann pflichtschuldig mit einem pseudo-romantischen DVD-Abend am 14. Februar. Als Alleinstehende hat man ja an diesem Tag wehmütig mit einem Prosecco die Taschentücher zu zücken, gell? Julia Roberts, Katherine Heigl und Co. zuzusehen, wie sie sich immer wieder nach zahlreichen Irrungen und Wirrungen den perfekten Mann fürs Leben angeln, löst bei mir allerdings mehr amüsiertes Fremdschämen anstatt Trauer aus. Ein kitschiger Kult am Valentinstag sind die Schmonzetten schon irgendwie. Das ist aber jetzt nicht romantisch - oder doch? Kannst Du mir das mir bitte verraten, liebes Hollywood? Du musst das doch wissen! Das ist dein Job! Nach dem 14. Februar kommen die DVDs aber dann wieder auf den verstaubten Dachboden - bis zum nächsten Jahr! Ab dem 15. Februar dürfen es dann wieder Bully-Parade-Folgen und das A-Team sein. Passt in Kombination mit einem Pils und Chips auch irgendwie besser zu meiner Gefühlswelt!
Symbolbild/Jan-Philipp Strobel/dpa
Sophia: Wenn man ein begeisterter Anhänger des Valentinstags ist, wird der 14. Februar am besten mit Blumen, Pralinen, Herz-Luftballons und ganz viel Liebe gefeiert. Angeblich werden jährlich 110 Millionen Rosen weltweit nur an diesem Tag verkauft. Für viele Verliebte oder welche, die es gerne wären, ist also der Valentinstag ein Tag, an dem es viele gute Gründe gibt, zu feiern. Für mich ist dieser Tag auch besonders: Ich beginne am Valentinstag einen Selbstverteidigungskurs. So werde ich den 14. Februar 2017 zumindest für immer in Erinnerung behalten.
Symbolbild/Christian Charisius/dpa
David: Rote Rosen, Kerzenschein, leckeres Essen und Liebe, wohin man blickt - nicht mit mir! Der Valentinstag ist zwar schön und gut, aber einen Anlass, um in einer Beziehung einander große Gefühle zu zeigen, braucht es nicht. Denn, dass Verliebte Zuneigung füreinander hegen, zeigt sich auch schon in kleinen Alltagstaten: Er hält ihr die Tür auf. Sie räumt sein Geschirr ein und sieht darüber hinweg. Er massiert ihr die Füße nach einem besonders langen und harten Arbeitstag. Sie reißt zum Film am Abend eine Tüte Chips auf und teilt mit ihm und er versichert ihr, dass sie auch mit fettigen Chips-Fingern wunderhübsch ist. Das sind alles kleine Gesten, denen wir uns oft nicht bewusst sind, weil sie alltäglich für uns scheinen. Trotzdem sind sie kleine Liebesbeweise, die leider oft in Vergessenheit geraten. Also wieder mehr auf sie und aufeinander achten! Da braucht es keine Schokoladenherzen, überteuerte Blumensträuße oder ein Candle-Light-Dinner. Valentinstag sollte ein Tag sein wie jeder andere auch.
Symbolbild/Julian Stratenschulte/dpa
Susi: Klar freut man sich über ein kleines Geschenk oder einen Strauß Blumen zum Valentinstag. Aber so kitschig muss es auch nicht immer sein. Wie wäre es denn einmal mit etwas ausgefalleneren Ideen? Egal ob beim gemeinsamen Rätselraten im Escape-Room oder bei einem Krimi-Dinner, beim blinden Essen bei einem Dinner in the Dark oder bei einem sportlichen Ausflug in eine Kletterhalle oder zum Paintball: Wichtig ist, dass man zusammen Spaß hat und sich Zeit füreinander nimmt.
Symbolbild/Susann Prautsch/dpa
Felix: Wenn ich an den Valentinstag denke, fällt mir dieser Spruch ein, der gerade auf Facebook die Runde macht: "Wenn du traurig bist, weil dich am Valentinstag niemand liebt, denk einfach dran, dass dich an anderen Tagen auch niemand liebt..."
Symbolbild/Julian Stratenschulte/dpa
Patrick: Wenn man mich vor einem Jahr gefragt hätte, was ich vom Valentinstag halte, wäre meine Antwort wohl nicht ohne die Worte "schlimm", "Kommerz" und "überflüssig" ausgekommen. Aber vor einem Jahr gab es auch noch keine IS-Anschläge in Deutschland. Vor einem Jahr war Donald Trump noch nicht Präsident der USA. Vor einem Jahr stand die Weltuntergangsuhr noch nicht auf zweieinhalb Minuten vor 12. Gründe zur Sorge um den Geisteszustand der Menschheit gibt es momentan wirklich mehr als genug. Da muss man sich meiner Meinung nach nicht um das Für und Wider des Valentinstags streiten. Ich freue mich vielmehr, dass zumindest an einem Tag im Jahr mal die Liebe in den Fokus gerückt wird. Denn davon gibt es auf der Welt gerade gefühlt viel zu wenig. Und um das zu ändern, nehme ich auch gerne etwas Kommerz in Kauf.
