München

NSU-Prozess: Zschäpe will erste Fragen des Gerichts beantworten


Die Angeklagte Beate Zschäpe sitzt am 09.12.2015 im Gerichtssaal im Oberlandesgericht in München (Bayern) an ihrem Platz. Am 12.01.2016 wird der Prozess forgesetzt.

Die Angeklagte Beate Zschäpe sitzt am 09.12.2015 im Gerichtssaal im Oberlandesgericht in München (Bayern) an ihrem Platz. Am 12.01.2016 wird der Prozess forgesetzt.

Von Monika Müller

Die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe will erste Fragen beantworten - allerdings nur schriftlich und durch ihren Anwalt verlesen.

Im Münchner NSU-Prozess soll am Dienstag die Befragung der Hauptangeklagten Beate Zschäpe fortgesetzt werden. Das Gericht hatte an einem der letzten Verhandlungstage im Dezember zahlreiche Fragen an Zschäpe und ihren Verteidiger Mathias Grasel formuliert. Grasel sagte am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, er habe über den Jahreswechsel mit seiner Mandantin die Antworten besprochen.

Zschäpe hatte im Dezember ihr jahrelanges Schweigen mit einer schriftlichen, von Grasel verlesenen Erklärung gebrochen. Sie kündigte außerdem an, sie werde auch Fragen des Gerichts beantworten, allerdings ebenfalls nur schriftlich und von einem Anwalt verlesen. Der sonst übliche Dialog aus Fragen und Antworten ist damit nicht möglich.

Erwartet wird, dass Zschäpe am Dienstag zunächst Fragen zu ihrer Person beantworten wird. Erst danach will sie auf Fragen zum Zusammenleben mit ihren Freunden Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt und über ihr Wissen über die Straftaten des NSU eingehen.

Zschäpe ist die einzige Überlebende des rechtsextremen NSU-Trios. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr die Mittäterschaft an den zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen der Gruppe vor.