Wundermittel aus Hanf

Cannabiswirkstoff CBD: Was steckt hinter dem Trend?


CBD wird aus sogenanntem Nutzhanf gewonnen, dessen Anbau seit den Neunzigern in der EU zugelassen ist.

CBD wird aus sogenanntem Nutzhanf gewonnen, dessen Anbau seit den Neunzigern in der EU zugelassen ist.

Von Stephan Kabosch / Onlineredaktion

In den letzten Jahren ist CBD immer beliebter geworden. Der Wirkstoff aus der Cannabispflanze wird als Öl, Salbe oder Extrakt mittlerweile auch von den großen Drogeriemärkten geführt und selbst die Stars schwören auf das Wundermittel aus der Hanfpflanze.

Cannabidiol oder kurz CBD ist mittlerweile in aller Munde. Der Wirkstoff steckt in Hanftee, Hanfsamen, Hanföl und wird als Extrakt in CBD-Öl und CBD-Salbe verkauft. Lange Zeit wurden diese Cannabisprodukte nur von Online-Shops vertrieben, doch nach und nach wurden auch die großen Einzelhändler auf CBD aufmerksam und nahmen dieses in ihr Angebot auf. Nun schwören auch die Stars auf CBD und benutzen es als körperverträgliche Alternative zu Schmerz- und Beruhigungsmitteln. Doch was genau steckt hinter dem CBD und hält es, was es verspricht?

Was ist CBD?

Cannabidiol gehört zur Klasse der Cannabinoide. Hierzu gehören um die 100 verschiedene Wirkstoffe, die hauptsächlich in Cannabispflanzen gefunden werden. Auch das THC, welches beim Konsum von Marihuana den Rausch verursacht, gehört zu dieser Wirkstoffklasse. Beide Stoffe wirken auf Rezeptoren des menschlichen Endocannabinoid-Systems, welche sich hauptsächlich auf Nerven- und Immunzellen befinden.

Im Gegensatz zum THC wirkt das CBD jedoch nicht psychogen und verursacht beim Konsum keinen Rausch. Stattdessen überzeugt Cannabidiol mit folgenden Eigenschaften:

- Mildes Beruhigungsmittel: CBD wirkt unmittelbar auf die Nervenzellen und mildert bei Erregungszuständen den Stoffaustausch am synaptischen Spalt, also an der Schnittstelle zwischen zwei Neuronen ab. Dadurch verläuft die Kommunikation zwischen den Nervenzellen gleichmäßiger und psychische Störungen wie Angstzustände können besser abgefedert werden.

- Antidepressivum: Auch hierbei wird die Wirkung des CBDs an den Nervenzellen genutzt. Durch die Depression werden Botenstoffe wie Serotonin und Noradrenalin in geringeren Mengen produziert oder zu schnell von den Zellen wieder aufgenommen. CBD hilft den Nervenzellen dabei, diesen Stoffaustausch zu regulieren.

- Schmerzmittel bei chronischen Leiden: Chronische Schmerzen entstehen oft durch eine Überreaktion von Immunzellen und einer Überempfindlichkeit von Nervenzellen. Das CBD sorgt für die Beruhigung der Nervenzellen, hilft dem Immunsystem besser zu funktionieren und mildert Entzündungserscheinungen ab.

- Begleittherapeutikum bei der Chemotherapie: Eine Chemotherapie stellt für den Körper eine Tortur dar. Um Krebszellen zu bekämpfen müssen sich Patienten regelrecht vergiften. Im besten Falle sollen nur die Krebszellen auf die Chemotherapeutika anschlagen, doch bisher wurde noch kein Mittel auf den Markt gebracht, welches nicht auch andere Körperzellen in Mitleidenschaft zieht. Als Konsequenz zur Chemotherapie drohen Immunschwächen, Schmerzen und Appetitlosigkeit. Diese Nebenwirkungen lassen sich durch CBD effektiv abschwächen.

- Mittel gegen Multiple Sklerose: CBD hat auch krampflösende Eigenschaften und hilft besonders bei Krampfanfällen, die durch Multiple Sklerose verursacht werden. Zusätzlich lindert das CBD die Schmerzen während der Krampfanfälle.

- Epilepsie: Die amerikanische Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA hat im vergangenen Jahr zwei Mittel zur Behandlung von Epilepsie zugelassen, die auf CBD basieren.

- Behandlung von Krebs: Studien deuten darauf hin, dass die Einnahme von CBD das Wachstum von Tumorzellen reduzieren kann.

Ein weiterer Vorteil von CBD sind die geringen Nebenwirkungen. Bei gewissenhafter Handhabung ist CBD nahezu unbedenklich und kann daher auch rezeptfrei erworben werden. Beachten sollten Konsumenten dennoch die Packungsbeilage. So führt eine Überdosierung von CBD zu Schläfrigkeit, Durchfall und Appetitlosigkeit. Auch sollten Schwangere vom CBD ablassen, da der Wirkstoff die Funktion der Plazenta beeinflusst.

CBD als Lifestyle-Produkt

Neben seiner Nutzung als Naturheilmittel ist CBD auch als Lifestyle-Produkt beliebt. Immer mehr Stars schwören auf den Wirkstoff aus der Cannabispflanze. Kim Kardashian hat zwei Wochen vor der Entbindung ihres vierten Kindes Psalm durch eine Leihmutter eine Babyparty unter CBD-Motto veranstaltet. Der Reality-Star hat zusammen mit Ehemann und Rap-Mogul Kanye West Freunde eingeladen, um bei Sonnenschein, Meditation und CBD-Massagen das bevorstehende Kommen des neuesten Familienzuwachses zu feiern.

Auch Stars wie Whoopi Goldberg, Jenifer Aniston und Gwyneth Paltrow sind Fans von CBD. So sagte der Star aus der Sitcom Friends dem amerikanischen Magazin US Weekly: "CBD hilft bei Schmerzen, Stress und Angstzuständen." Der CBD-Trend wird aller Voraussicht nach weiter anhalten. Dies beruht nicht nur auf dem Rückhalt der Prominenz, sondern auf dem medizinischen Nutzen des Wirkstoffs aus dem Cannabis.