Wirtschaftspolitik

Studie: Konkurrenz für Industriestandort Bayern wächst


Bayern ist nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft ein "starker und attraktiver" Industriestandort - aber mehrere Industrie- und Schwellenländer holen bei der Standortqualität rasch auf.

Bayern ist nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft ein "starker und attraktiver" Industriestandort - aber mehrere Industrie- und Schwellenländer holen bei der Standortqualität rasch auf.

Von dpa

Der Industriestandort Bayern belegt nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im internationalen Vergleich Platz 2 - hinter der Schweiz und vor den USA, Dänemark und den Niederlanden. Aber der Vorsprung schrumpft.

"Während sich insbesondere die Schwellenländer im asiatischen Raum deutlich dynamischer als unser Standort entwickeln, verschlechtern wir uns auch im direkten Vergleich mit Industrieländern wie den USA und der Schweiz", sagte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw), Bertram Brossardt, am Mittwoch.

Punkten kann der Freistaat mit den Standortfaktoren Infrastruktur, Staat, Wissen und Ressourcen. "Bayern ist ein starker und attraktiver Industriestandort", sagte Brossardt. Im "Dynamikranking reicht es aber nur für das hintere Mittelfeld. Unsere Wettbewerber holen somit immer weiter auf." Hier führt China zum siebten Mal in Folge das Feld an, mit großem Vorsprung vor Indonesien. "Die Herausforderung ist umso größer, als China bereits heute das Land ist, mit dem Bayern die größte Wettbewerbsintensität aufweist."

Die vbw lässt vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult regelmäßig die Dynamik bei der Entwicklung des Industriestandorts Bayern untersuchen. Im jüngsten Dynamikranking erreicht der Freistaat Rang 28 unter den untersuchten 45 Ländern. Vor zehn Jahren lag der Freistaat noch auf Platz 10. Unter den Industriestaaten belegte heuer Südkorea mit Platz 11 die beste Position.

Vor allem der Kostennachteil des Standorts Bayern hat sich laut vbw vergrößert: Hier liegt der Freistaat auf dem vorletzten Platz - wobei die aktuellen Preissteigerungen bei Energie in der Studie noch gar nicht berücksichtigt wurden. Bessere Standortbedingungen seien "Daueraufgabe und Garant für unsere Zukunftsfähigkeit", mahnte Brossardt.