Bayern

Gastgewerbe: Was bleibt vom goldenen Oktober?


Gute Umsatzzahlen gab es im Oktober im Hotel- und Gaststättengewerbe. (Symbolbild)

Gute Umsatzzahlen gab es im Oktober im Hotel- und Gaststättengewerbe. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Der Oktober 2018 war golden - auch im bayerischen Gastgewerbe. Die Umsatzzahlen, die am Donnerstag vom Bayerischen Landesamt für Statistik vorgelegt wurden, scheinen dies zu belegen. Die Champagnerkorken knallen deswegen aber dennoch nicht in der Branche.

Laut Zahlen des Landesamtes für Statistik stieg der Umsatz im bayerischen Gastgewerbe im Oktober 2018 gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich an - das Plus liegt hier bei satten 9,7 Prozent, preisbereinigt sind es immer noch 7,1 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten nahm um 1,8 Prozent zu.

Von Januar bis Oktober beträgt der Zuwachs 5,8 Prozent, preisbereinigt legt er bei 3,5 Prozent. Insgesamt nahm die Gastronomie etwas stärker zu, als die Beherbergung. Die größten Zuwächse aller Wirtschaftsgruppen hatten in den ersten zehn Monaten des Jahres die Campingplätze zu verzeichnen. Die Zahl der Beschäftigten des Gastgewerbes erhöhte sich um 2,4 Prozent. Zahlen auf Ebene der Regierungsbezirke konnten vom Statistischen Landesamt leider nicht zur Verfügung gestellt werden.

Umsatz, nicht Gewinn

Wie erklären sich nun die starken Oktoberzahlen? Rita Mautz, die Bezirksgeschäftsführerin, des Hotel- und Gaststättenverbandes verweist auf die Witterung, die in diesem Jahr vergleichsweise günstig gewesen sei. Auf einen schwächeren Oktober im Vorjahr sei ein etwas stärkerer Oktober 2018 gefolgt. Zudem mache sich ein Trend bemerkbar: Urlaub im eigenen Land ist aktuell einfach "in", möglicherweise auch infolge der weltweiten Krisen, über die vielfach berichtet wird.

Also alles eitel Sonnenschein bei den DEHOGA-Betrieben? Rita Mautz widerspricht: "Umsatz ist nicht gleich Gewinn", sagt sie. Doch warum ist der Gewinn nicht in gleichem Maße gestiegen, wie der Umsatz? Sie führt einen einfachen Grund an: die Personalkosten. Diese seien zuletzt deutlich gestiegen. Infolge des Mindestlohns seien auch die Personalkosten für alle anderen Beschäftigten gestiegen. Zudem trage der generelle Personalmangel in vielen Arbeitsbereichen dazu bei, dass die Kosten für qualifizierte Arbeitskräfte tendenziell steigen.

Die Kostenentwicklung in der Branche zeige mittelfristig weiterhin eindeutlig in eine Richtung, wie Rita Mautz erläutert. Zum neuen Jahr sei beispielsweise bereits klar, dass die Verpackungsmittelhersteller die Produktpreise anheben. Und das hätte natürlich entsprechende Auswirkungen auf ihre Branche. Ob und in welcher Höhe die gestiegenen Preise dann wiederum umgelegt werden können auf die Verbraucherpreise, sei abzuwarten.