Für Geländewagen-Projekt

BMW erhält Großauftrag für Motoren


Das BMW Logo auf einem Motor.

Das BMW Logo auf einem Motor.

Von Redaktion idowa

BMW hat einen Großauftrag für Motoren erhalten. Der Auftraggeber ist ein Unternehmen, das selbst ein Auto bauen will - obwohl es bisher keine Erfahrungen in diesem Bereich hat.

Der Großauftrag bezieht sich auf die Lieferung von Benzin- und Dieselmotoren, es geht laut Pressemitteilung von BMW um eine fünfstellige Zahl an Aggregaten. Der Auftraggeber ist die Ineos Automotive Ltd., die die Motoren für ein eigenes Geländewagen-Projekt benötigt.

Der Auftraggeber ist spannend. Die Ineos Automotive Ltd. wurde 2016 von der Ineos Group gegründet, einem globalen Hersteller von Chemie-, Öl- und Gasprodukten, der an 171 Standorten und in 24 Ländern tätig ist. Der Gründung ging ein Verlust voraus: Jim Ratcliffe, Vorstand von Ineos und Multi-Milliardär, war laut Unternehmensangaben betrübt darüber, dass das alte Modell des Land Rover Defender 2016 eingestellt wurde. Er traf sich mit einigen Freunden in einem Londoner Pub, man betrauerte die Entscheidung und kam zu der Überzeugung, dass sich eine Marktlücke auftat - und in diese Marktlücke wollte man mit einem eigenen Geländewagen stoßen. Das Projekt Grenadier - benannt nach dem Londoner Pub - war geboren.

Das Modell soll sich dabei an den Tugenden des Defender orientieren - Robustheit, kompromisslose Geländetauglichkeit, Reduzierung aufs Wesentliche. Gleichzeitig will man aber ein sehr eigenständiges Produkt auf den Markt bringen. Der deutsche Ingenieur Dirk Heilmann, CEO von Ineos Automotive, spricht auf der Unternehmensseite von einem "außergewöhnlichen Projekt für alle Beteiligten". Dass britisches Understatement nicht unbedingt zur Unternehmenscharakteristik gehört, sieht man an den Marketingbotschaften: "World's best 4x4" wolle man bauen. Hunderte von Millionen sollen in das Projekt investiert werden. Aktuell ist das Unternehmen auf der Suche nach einem Fertigungsstandort.

Der Auftrag für BMW kommt aus einem Bereich, in dem die Verantwortlichen beim bayerischen Automobilbauer noch viel Wachstumspotenzial sehen: dem Geschäft mit Antrieben für Industriekunden. Die Gruppe betreibt ein globales Vertriebs- und Lizensierungsgeschäft mit Verbrennungsmotoren, E-Batterien und Fahrzeugplattformen.