Zielgruppe Kinder und Jugendliche

So wirkt sich Zuwanderung auf Kriminalität in Bayern aus


Jeder fünfte kriminelle Tatverdächtige in Bayern war im Jahr 2017 ein Kind oder ein Heranwachsender. Das geht aus einer jüngst veröffentlichten Statistik des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) hervor. (Symbolbild)

Jeder fünfte kriminelle Tatverdächtige in Bayern war im Jahr 2017 ein Kind oder ein Heranwachsender. Das geht aus einer jüngst veröffentlichten Statistik des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) hervor. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Jeder fünfte kriminelle Tatverdächtige in Bayern war im Jahr 2017 ein Kind oder ein Heranwachsender. Während in den Jahren 2015 und 2016 ein leichter Anstieg bei tatverdächtigen Zuwanderern zu verzeichnen war, haben sich diese Zahlen nun aber wieder auf das Niveau der Vorjahre eingependelt. Das geht aus einer jüngst veröffentlichten Statistik des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) hervor.

Bei der Statistik der Kriminologischen Forschungsgruppe (KFG) richtet sich der Fokus auf die 8- bis 20-jährigen Tatverdächtigen und deren typische Deliktsbereiche. Hierbei wird die Entwicklung im Zehn-Jahres-Vergleich näher betrachtet. Demnach handelte es sich bei den im Jahr 2017 insgesamt registrierten Tatverdächtigen in Bayern in 21,2 Prozent der Fälle um junge Menschen. Wie in den Jahren zuvor ist damit etwa jeder fünfte Tatverdächtige ein Kind, Jugendlicher oder Heranwachsender. Letztere (18- bis 20-Jährige) weisen ab 2011 bis zum Ende des Untersuchungszeitraums die höchsten Tatverdächtigenzahlen auf. Danach folgen die Jugendlichen (14- bis 17-Jährige) und dann erst mit großem Abstand die Kinder (8- bis 13-Jährige).

Allerdings haben die Tatverdächtigenzahlen der Heranwachsenden ( - 7,9 Prozent) und insbesondere der Jugendlichen ( - 36,2 Prozent) im Zeitraum von 2008 bis 2017 teils deutlich abgenommen. Lediglich im Jahr 2016 stiegen die Fallzahlen in beiden Altersgruppen kurzzeitig an. Laut LKA kann nicht ausgeschlossen werden, dass dieser Anstieg im Jahr 2016 mit der starken Zuwanderungsbewegung zusammenhängt.

In der Altersgruppe der Kinder ist im Zeitraum von 2008 bis 2015 ein bemerkenswerter Rückgang von mehr als 50 Prozent zu verzeichnen. Auch hier kam es allerdings in den Jahren 2016 und 2017 zu leichten Zunahmen.

Auch im Bereich der Opfer sieht die Lage relativ identisch aus. Umgerechnet jedes vierte bis fünfte Opfer lag im Jahr 2017 in der Altersgruppe von 8 bis 20 Jahren.

Rauschgiftkriminalität steigt rasant an

Gliedert man die jeweiligen Straftaten in Bayern auf, so zeigt sich, dass im gesamten Untersuchungszeitraum besonders die Zahl der Diebstahldelikte unter Jugendlichen ( - 56,1 Prozent) und Heranwachsenden ( - 30,6 Prozent) deutlich zurückgegangen sind. Dafür scheint Diebstahl unter Kindern mittlerweile auf dem Vormarsch zu sein. So wurde hier ein Anstieg der Delikte von 13 Prozent verzeichnet.

Trauriger Spitzenreiter unter den Straftaten ist nach wie vor die Rauschgiftkriminalität. Hier stiegen die Zahlen in den vergangenen sechs Jahren unter den Jugendlichen um 125,8 Prozent und unter den Heranwachsenden um 72,3 Prozent an.

Gewaltdelikte: 1,4 Prozent Messerangriffe

Eine Zunahme ist auch in der Kategorie der Gewaltdelikte zu verzeichnen. "In dieser Deliktsgruppe erscheint die Zuwanderung als Einflussfaktor", heißt es in dem Bericht des LKA. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass es von 2015 auf 2016 zu einem Anstieg der Tatverdächtigenzahlen von 19,8 Prozent gekommen ist.

Gesondertes Augenmerk wurde in dem Bericht des LKA auch auf die Zahl der Messerangriffe durch junge Täter gelegt. Im Jahr 2017 wurden in Bayern insgesamt 4.280 gefährliche Körperverletzungen durch junge Tatverdächtige registriert. In 1,4 Prozent der Fälle wurde als Tatwaffe ein Messer verwendet. Im Jahr 2016 waren es noch 1,7 Prozent. Zwei Drittel der Tatverdächtigen sind hierbei Heranwachsende, ein Drittel Jugendliche. Die Hälfte der Tatverdächtigen sind nicht deutscher Staatsangehörigkeit, ein großer Teil hiervon sind Zuwanderer. Die Messerangriffe der Zuwanderer richten sich laut LKA "in der überwiegenden Anzahl gegen Zuwanderer". Die meisten Opfer erlitten bei den Angriffen leichte, ein kleiner Teil aber auch schwere Stich- und Schnittverletzungen. Getötet wurde niemand.