Wegen Corona-Krise

Diese Städte in Bayern sagen ihre Christkindlmärkte ab


Besucher gehen über den Weihnachtsmarkt auf dem Regensburger Neupfarrplatz (Archiv).

Besucher gehen über den Weihnachtsmarkt auf dem Regensburger Neupfarrplatz (Archiv).

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Kurz vor Beginn vieler Christkindlmärkte in Bayern steigen die Corona-Zahlen dramatisch. Die Budenbetreiber haben Angst vor Absagen, denn immerhin haben viele von ihnen schon im letzten Advent keinen Weihnachtsmarkt ausrichten dürfen. Hier ein Überblick zu Christkindlmärkten in Niederbayern und der Oberpfalz.

Die Stadt München hat ihren Christkindlmarkt abgesagt. "Die dramatische Situation in unseren Kliniken und die exponentiell steigenden Infektionszahlen lassen mir keine andere Wahl", sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Auch Ingolstadt hat bereits abgesagt – wegen der "dramatischen" Situation in den Krankenhäusern, hieß es.

Ähnliches befürchten die Budenbetreiber auch in anderen Städten. "Wenn die Märkte abgesagt würden, würde es ein Schaustellersterben geben", sagt Lorenz Kalb, Vorsitzender des Süddeutschen Schaustellerverbandes. "Die Angst schnürt einem den Magen zu."

Lesen Sie dazu auch vom Schausteller-Treffen 2020 in Straubing: Schausteller fürchten um Existenz und unser Interview mit Schausteller-Vertreter Andreas Pfeffer: Kampf gegen den Kahlschlag der Branche

Mehr Abstand in Regensburg, Obergrenze in Passau, Abwarten in Straubing

Eine Sprecherin der Stadt Passau teilt mit: Sicher sei, dass der Passauer Christkindlmarkt, wenn überhaupt, nur mit Besucherobergrenze möglich sein werde.

In Regensburg ist die Entscheidung am Freitag gefallen: der dortige Christkindlmarkt auf dem Neupfarrplatz kann nun doch stattfinden. Für die Besucher gilt die 3G-Regel - eine Ausnahme bilden die Bereiche, in denen es etwas zu Essen gibt. Hier kommt die 2G-Regel zum Einsatz.

In Wörth hingegen ist der Markt schon abgesagt. Bürgermeister Schütz sagt: "Es hat keinen Sinn."

Ein Sprecher der Stadt Straubing sagt unserer Redaktion, dass man das Bund-Länder-Treffen am Donnerstag, den 18. November, abwarten und dann über den Christkindlmarkt entscheiden wolle. Am Theresienplatz stehen die Buden schon, der Markt würde unter Regie der Stadt stattfinden: Der langjährige Betreiber Josef Stelzl wollte das wirtschaftliche Risiko heuer nicht eingehen, überlässt der Stadt aber seine Buden.

Auch in Landshut will man die Ministerpräsidentenkonferenz noch abwarten. Die geplante Eröffnung am Donnerstag wurde deswegen verschoben. Grundsätzlich würde die Stadt aber gerne einen Christkindlmarkt durchführen, betont Oberbürgermeister Alexander Putz.

Ingolstadt sagt als erste größere Stadt ab

Zunächst haben kleinere Orte ihre Märkte abgesagt - im nördlichen Landshut eine Gemeinde nach der anderen, Forsthart (Kreis Deggendorf) seine Waldweihnacht und zuletzt Lam.

Plattling zieht die Bremse

In Plattling wird es heuer wieder keinen Christkindlmarkt geben. Der Kulturausschuss sagte den Markt wegen der sprunghaft gestiegenen Inzidenzzahlen ab. Die Entscheidung fiel einstimmig. Auch mehrere Vereine hatten ihre Teilnahme bereits im Vorfeld abgesagt.

Der Osterhofener Christkindlmarkt wird ebenfalls nicht stattfinden.

Moosburger Christkindlmarkt abgesagt

Auch in Moosburg wurde der Christkindlmarkt nun abgesagt. Er war für den 4. und 5. Dezember und den 11. und 12. Dezember am Zehentstadel geplant. "Aufgrund der derzeitigen Pandemieentwicklung ist es nicht mehr zu verantworten, guten Gewissens unseren Christkindlmarkt zu veranstalten", teilte Bürgermeister Josef Dollinger nach einem Gespräch mit Stadträten und seinen beiden Stellvertretern mit.

Kein Handwerks- und Christkindlmarkt in Mainburg

Es wäre eine etwas abgespeckte Version des üblichen Christkindlmarktes ohne Bühne und ohne Live-Programm gewesen. Doch nun hat die Stadt den Mainburger Handwerks- und Christkindlmarkt abgesagt. „Die schwierig umzusetzenden Vorgaben für die Vereine, die die Stände betreiben, bildeten per se keine gute Ausgangslage in diesem Jahr", sagte Bürgermeister Helmut Fichtner.

Neutraublinger Christkindlmarkt findet nicht statt

Auch in Neutraubling wurde der Christkindlmarkt, der eigentlich in einer Woche, vom 25. bis 28. November 2021 stattgefunden hätte, abgesagt. Damit einher geht auch die Absage der "Weihnachtlichen Köstlichkeiten im Haid Park", was eigentlich am zweiten, dritten und vierten Adventswochenende geplant war. "Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Es fanden im Vorfeld ausgiebige Diskussionen mit Kultur- und Ordnungsamt statt. Wir haben lange überlegt, in welchem Rahmen der Markt durchgeführt werden könnte", sagte Bürgermeister Harald Stadler.

Dezentrales Konzept in Nürnberg

Der Nürnberger Christkindlesmarkt soll dagegen auch in diesem Jahr stattfinden. Das teilten die Veranstalter auf der Homepage des Markes mit. Demnach soll der Markt heuer dezentral stattfinden, also auf mehrere Plätze in der Innenstadt verteilt werden. So wird zwischen den einzelnen Buden mehr Platz geschaffen. Starten soll der Christkindlesmarkt am 26. November.