Man fährt meist schnell vorbei, registriert kaum die an Wegen und exponierten Stellen stehenden Flurdenkmäler und verweilt auch nicht mehr davor. Und so geht allmählich das Interesse und Wissen über die Entstehung dieser christlichen Kleindenkmäler, die auch für die engere Heimatgeschichte von großer Bedeutung sind, verloren. Jedes von ihnen wurde in einem bestimmten Anliegen errichtet: Erinnerung an Unglücksfälle, Gedenken der Verstorbenen, Verehrung Christi und der Muttergottes, Bitte um gesegnete Fluren (Schauerkreuze) oder zum Dank für erfahrene Hilfe. Allein in der Gemeinde Rattiszell entdeckt der aufgeschlossene Wanderer über 40 Feldkreuze und 18 best erhaltene Feldkapellen. Das folgende Beispiel erinnert an eine Vertriebenenfamilie des letzten Krieges, die trotz ihrer schlimmen Erlebnisse ihren Glauben nicht verlor.

Wenn man von Wäscherszell aus, Gemeinde Rattiszell, zur Wallfahrtskirche Pilgramsberg wandert, entdeckt man nach der Durchquerung des ersten Wäldchens rechter Hand an der Weggabelung in der Waldlichtung ein Flurkreuz. Die Granitsäule mit aufgesetztem Kreuz steht auf einem rechteckigen Pyramidenstumpf, der auf der Vorderseite eine sogenannte Blendnische zeigt. Der Granitpfeiler selbst gibt sich dreigliedrig: Der rechteckige Sockel geht in einen sich verjüngenden Schaft über. Nur seine beiden vorderen Kanten sind abgefast. Ein spitzbogiges Kapitell im neugotischen Stil bildet den oberen Abschluss der Stele.