Verteidigung

Segelschulschiff "Gorch Fock" setzt Kurs auf Kiel


Die "Gorch Fock" wird von Schleppern aus dem Hafen gezogen. Nach rund sechs Jahren wird das runderneuerte Segelschulschiff in seinem Heimathafen Kiel zurück erwartet.

Die "Gorch Fock" wird von Schleppern aus dem Hafen gezogen. Nach rund sechs Jahren wird das runderneuerte Segelschulschiff in seinem Heimathafen Kiel zurück erwartet.

Von mit Material der dpa

Rückkehr nach rund sechs Jahren: Das Segelschulschiff "Gorch Fock" sticht in See in Richtung seines Kieler Heimathafens. Kommandant Nils Brandt erfreut vor allem eines an seinem runderneuerten Schiff.

Nach rund sechs Jahren wird das runderneuerte Segelschulschiff "Gorch Fock" am Montag in seinem Heimathafen Kiel zurück erwartet. Die letzten Seemeilen von Eckernförde nach Kiel wollen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach, die Besatzung auf der Fahrt begleiten.

Gegen 13 Uhr soll das Schiff in die Kieler Förde einlaufen, begleitet von zwei Minenjagdbooten. Beim Passieren des Marinestützpunkts werden Crew und Schiff von der Außenmole mit 20 Schuss Salut begrüßt. Den 21. Schuss soll die "Gorch Fock" erwidern. Bevor das Schiff gegen 15 Uhr an der Gorch-Fock-Mole des Stützpunkts festmachen wird, ist noch eine Ehrenrunde bis in die Innenförde geplant, wo sich der schleswig-holsteinische Landtag befindet. Er ist Pate des Schiffs.

Jahrelange Werftzeit

Am Donnerstag hatte die Marine den Dreimaster nach jahrelanger Werftzeit von der Bremer Lürssen-Werft zurückerhalten. Weil an dem 1958 gebauten Schiff viel mehr gemacht werden musste als zunächst gedacht, überstiegen die Kosten schnell die anfangs kalkulierten zehn Millionen Euro. Wegen der hohen Kosten und Korruptionsvorwürfen gegen Werftmitarbeiter gab es eine politische Diskussion um die Zukunft des Schiffs. Die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) billigte die Steigerungen aber und legte schließlich einen Deckel von 135 Millionen Euro fest.

Der Kommandant des Schiffs, Nils Brandt, zeigte sich vor der Ankunft im Heimathafen zufrieden mit dem sanierten Schiff. "Sie fährt sich sehr gut", sagte Brandt der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt seien durch Umbauten mehr als 70 Tonnen Gewicht eingespart worden. "Sie rollt dadurch in der See angenehmer durch und verhält sich letztendlich sehr viel weicher in der Bewegung." Er freue sich auf die Rückkehr "nach 2.232 Tagen".

Bereits in wenigen Tagen sollen Schiff und Besatzung wieder für eine vierwöchige Ausbildungsphase in See stechen. Dabei geht es um Segeltraining für die 120 Köpfe zählende Stammbesatzung. Im Spätherbst soll das Schiff zu den Kanarischen Inseln fahren, wo im Januar der erste Ausbildungstörn mit jungen Kadettinnen und Kadetten starten soll.