Verkehrsminister Bernreiter

Bund muss mögliche Nachfolge für 9-Euro-Ticket zahlen


Christian Bernreiter sprach auch über das 9-Euro-Ticket, von dem er sich nicht begeistert zeigte.

Christian Bernreiter sprach auch über das 9-Euro-Ticket, von dem er sich nicht begeistert zeigte.

Von dpa

In der Debatte um einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket fordert Bayern, dass der Bund allein die Kosten für ein solches Angebot übernimmt.

Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sagte der Deutschen Presse-Agentur am Samstag, "in dieser außergewöhnlichen Situation muss der Bund für weitere Entlastungen der Bürgerinnen und Bürger sorgen - und zwar ausschließlich der Bund". Schließlich zahlten die Länder für etliche Entlastungen des Bundes mit, "obwohl sie diese nicht angestoßen haben".

"Natürlich begrüße ich es, wenn Bus und Bahn attraktiver werden. Dazu gehören aber zwingend Investitionen, um den laufenden Betrieb zu stärken", forderte Bernreiter. Der Bund müsse deshalb die so genannten Regionalisierungsmittel erhöhen. "Grundsätzlich wäre dann auch ein 365-Euro-Ticket im Sinne der Verkehrswende wünschenswert." Zudem forderte Bernreiter eine Fortsetzung des Tankrabatts, da gerade Menschen auf dem Land kaum oder gar nicht vom 9-Euro-Ticket profitierten.

Zuvor hatte die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Maike Schaefer (Grüne) erklärt, die Länder seien bereit, ein Nachfolgeangebot zum 9-Euro-Ticket mitzufinanzieren. Voraussetzung für eine solche Entscheidung wären aber Fakten, die Bundesminister Volker Wissing (FDP) bisher schuldig bleibe, sagte die Bremer Mobilitätssenatorin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Das befristete 9-Euro-Ticket wurde zur Entlastung der Menschen in Deutschland angesichts steigender Preise von der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP eingeführt. Es gilt von Juni bis August in Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs und kostet pro Monat 9 Euro. Schon vor dem Start des Sondertickets gab es Streit über die Finanzierung. Widerstand kam unter anderem lange aus Bayern. Der Bund steuert für die aktuelle Rabattaktion unter anderem 2,5 Milliarden Euro als Ausgleich für Einnahmeausfälle der Verkehrsanbieter bei. Die Länder fordern generell mehr Bundesgeld für den ÖPNV.