Sevilla/Berlin

Europäischer Filmpreis wird verliehen


Regisseur Alexander Sokurow hält am 9. Dezember 2017 in Berlin nach der Verleihung der 30. European Film Awards den Preis für das Lebenswerk in Händen.

Regisseur Alexander Sokurow hält am 9. Dezember 2017 in Berlin nach der Verleihung der 30. European Film Awards den Preis für das Lebenswerk in Händen.

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Am Samstag findet die Verleihung des 31. Europäischen Filmpreises in Sevilla statt. Nominiert ist unter anderem die deutsche Schauspielerin Marie Bäumer. Bereits im Oktober war bekannt geworden, dass der britische Schauspieler und Regisseur Ralph Fiennes mit dem Ehrenpreis "Europäischer Beitrag zum Weltkino" ausgezeichnet wird.

Marie Bäumer ist für ihre Darstellung von Romy Schneider in dem Schwarz-Weiß-Drama "3 Tage in Quiberon" für den Preis als beste Darstellerin nominiert. Bäumer spielt in dem Drama die 1982 gestorbene Schneider, die sich 1981 zur Erholung in dem gleichnamigen Kurort in der Bretagne aufhält. Der Streifen kreist um ein dort entstandenes berühmtes "Stern"-Interview, in dem sich der von einer Lebenskrise geprägte Filmstar schonungslos offenbart. Das einfühlsame Porträt triumphierte bereits Ende April beim Deutschen Filmpreis.

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Der schwedische Regisseur Ruben Östlund (vorne r.) spricht in Berlin bei der Verleihung des 30. Europäischen Filmpreises, nachdem seine Satire "The Square" mit dem Preis für den besten europäischen Film des Jahres ausgezeichnet wurde.

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Die deutsche Schauspielerin und Filmregisseurin Maria Schrader hält nach der Verleihung der 30. European Film Awards den Publikumspreis für ihren Film "Vor der Morgenröte" in Händen.

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Der Regisseur Simon Verhoeven kommt zur Verleihung des 30. Europäischen Filmpreises.

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Schauspieler Claes Bang hält 2017 den Preis als bester Schauspieler für seine Leistung im Film "The Square" in Händen.

Mit einem Ehrenpreis würdigt die Akademie den britischen Schauspieler und Regisseur Ralph Fiennes (55). Damit wird sein Beitrag fürs Weltkino ausgezeichnet - vor und hinter der Kamera. Fiennes schaffe "Filmerlebnisse, die uns nachhaltig bewegen und inspirieren". Er spielte in Filmen wie "Der englische Patient", "Schindlers Liste" und "Grand Budapest Hotel" mit. Sein Regiedebüt hatte er 2011 mit der Shakespeare-Adaption "Coriolanus", zuletzt drehte er "The White Crow" über den russischen Balletttänzer Rudolf Nurejew.

Für ihr Lebenswerk wird die spanische Schauspielerin Carmen Maura ("Volver - Zurückkehren") geehrt.

Chancen auf einen Preis als bester Schauspieler haben unter anderem der Brite Rupert Everett (59) als Oscar Wilde in "The Happy Prince" und der Schwede Sverrir Gudnason (40) für seine Darstellung Björn Borgs in der Filmbiografie "Borg/McEnroe".

In der Kategorie Bester Dokumentarfilm geht die deutsch-syrisch-libanesische Koproduktion "Kinder des Kalifats" von Talal Derki über die Kriegstraumata von Jugendlichen an den Start. Der Film wurde bereits beim Sundance Film Festival 2018 mit dem "World Cinema Grand Jury Prize" geehrt.

Deutschland hat diesmal in der Königskategorie "Bester Europäischer Spielfilm" keine Chance. Im Rennen sind Filme von Regisseuren unter anderem aus Schweden, Polen und Italien. Dazu gehören neben Rohrwachers "Glücklich wie Lazzaro" auch das Fantasy-Drama "Border" von Ali Abbasi und das polnische Drama "Cold War", das in Cannes bereits für die Goldene Palme nominiert war. Regisseur Pawel Pawlikowski hatte dort zudem als bester Regisseur gewonnen.

Um die Trophäe als bester Spielfilm sind zudem das belgische Drama "Girl" von Lukas Dhont sowie "Dogman" von Matteo Garrone im Rennen, dessen Hauptdarsteller Marcello Fonte in Cannes die Goldene Palme gewonnen hat und der nun auch für den Europäischen Filmpreis als bester Schauspieler nominiert ist.

Über die Sieger in den einzelnen Kategorien stimmen nun die mehr als 3.500 Mitglieder der Europäischen Filmakademie ab. Der Europäische Filmpreis gilt als Pendant zum amerikanischen Oscar. Er wird immer abwechselnd in Berlin und einer anderen europäischen Stadt verliehen.