Polizeiarbeit

Fremde vor Schulen? Soziale Medien schüren Eltern-Ängste


Ein Schild mit der Aufschrift "Polizei" hängt an einem Polizeipräsidium.

Ein Schild mit der Aufschrift "Polizei" hängt an einem Polizeipräsidium.

Von dpa

Berichte in den sozialen Medien, wonach Fremde vor Schulen angeblich Kinder ansprechen und mit Süßigkeiten locken, verunsichern Eltern und erschweren womöglich die Polizeiarbeit.

"Es bauscht sich auf. Zum Teil werden aus einem Fall irrtümlicherweise mehrere. Aus einem Ansprechen wird Anschreien oder Ins-Auto-Ziehen", sagt Dirk Heitmann von der Polizeiinspektion in Celle in Niedersachsen.

Ähnliche Erfahrungen hat auch die Polizei in Nürnberg gemacht. Die Eltern alarmierten sich gegenseitig über die sozialen Medien, und dabei könne sich dann auch mal der Ort des Geschehens ändern, sagt Kriminalhauptkommissar Martin Richter. Viele Menschen lesen nach Angaben der Polizei im Oberbergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen die Warnungen und sehen plötzlich überall eine Gefahr. Die Telefone bei der Polizei stehen demzufolge dann nicht mehr still.

"Das erschwert uns die Arbeit, weil es Kapazitäten bindet, auch den Phantommeldungen nachzugehen", betont Richter. Außerdem sei es für die Ermittler mitunter kaum noch möglich, nachzuverfolgen, wo es tatsächlich eine Häufung von Fällen gebe.