Oberammergauer Passionsspiele

Sorge um Esel: Tierschützer fordern E-Scooter für Jesus


Der 2. Darsteller des Jesus, Rochus Rückl (M), wird bei der Fotoprobe zu den 42. Passionsspielen gekreuzigt.

Der 2. Darsteller des Jesus, Rochus Rückl (M), wird bei der Fotoprobe zu den 42. Passionsspielen gekreuzigt.

Von dpa

Kurz vor der Premiere der Oberammergauer Passionsspiele haben Tierschützer ein Umsteigen von Jesus auf E-Mobilität gefordert. Der Christus-Darsteller solle anstatt auf einem Esel per E-Scooter nach Jerusalem einziehen, verlangte die Organisation Peta am Samstag. Esel seien keine Reit- oder Lastentiere. Zur Untermauerung der Forderung fuhr ein mit Dornenkrone und weißem Gewand als Christus verkleideter Aktivist auf einem E-Scooter vor dem Passionstheater auf- und ab. Auf Transparenten war zu lesen: "Tiere sind Lebewesen, keine Transportmittel" und "Esel sind keine Schauspieler".

"Heutzutage würde Jesus nicht mehr auf einem Esel reisen. Er würde sich vermutlich auf einem E-Roller oder mit einem anderen tier- und umweltfreundlichen Elektromobil fortbewegen", sagte Jens Vogt von Peta. "Die Passionsspiele haben auch eine Vorbildfunktion, und eine Abkehr von Tieren auf der Bühne würde ein wichtiges Zeichen setzen."

Die Tierschützer forderten Spielleiter Christian Stückl auf, andere Tiere ebenfalls nicht mehr einzusetzen. Bei den Passionsspielen sind auch Schafe, Ziegen, Tauben, zwei Pferde und zwei Kamele auf der Bühne. "Esel, Schafe und Ziegen sind sehr soziale Tiere. Sie gehören auf eine grüne Wiese, wo sie mit Artgenossen spielen können", so Peta.

Nach Kritik von Tierschützern reitet Jesus bei dieser Passion auf einem größeren Esel als früher - dafür wurde eigens der Großesel Aramis engagiert. Abgeschafft wurde der Esel aber nicht. Schon 2020 hatte Peta den E-Roller verlangt.