Nur drei Monate nach einer Knöchelverletzung

Japaner Hanyu wiederholt Eiskunstlauf-Olympiasieg


Kür in der Gangneung Ice Arena: Yuzuru Hanyu aus Japan in Aktion.

Kür in der Gangneung Ice Arena: Yuzuru Hanyu aus Japan in Aktion.

Von Sven Geißelhardt

Nur drei Monate nach einer schweren Knöchelverletzung gewinnt der Japaner Yuzuru Hanyu zum zweiten Mal Olympia-Gold. Der Eiskunstläufer setzt neue Maßstäbe für seinen Sport. Der Berliner Fentz wurde 22.

Pyeongchang - Der japanische Eiskunstläufer Yuzuru Hanyu hat seinen Olympiasieg von 2014 bei den Winterspielen in Pyeongchang wiederholt. Zwei Erfolge nacheinander schaffte zuletzt der Amerikaner Dick Button 1948 und 1952. Der 23 Jahre alte Hanyu bezwang am Samstag vor rund 12.000 Zuschauern in der Gangneung Eisarena mit 317,85 Punkten seinen Landsmann Shoma Uno (306,90) und den Spanier Javier Fernandez (305,24).

Es war nach Angaben des IOC die 1.000 Goldmedaille in der Geschichte der Winterspiele. Über seine Zukunft sagte Hanyu: "Im Moment denke ich nicht an die dritten Spiele, ich denke an meinen rechten Knöchel, der noch nicht heil ist". Ein Karriere-Ende ist aber unwahrscheinlich.

Berliner Paul Fentz auf Rang 22

Der Berliner Eiskunstläufer Paul Fentz beendete den Wettbewerb auf dem 22. Rang. Damit verbesserte sich der 25-Jährige in der Kür zum Filmtitel der siebten Staffel von "Game of Thrones" um zwei Plätze. "Ich bin nicht zufrieden, ganz besonders mit dem letzten Axel nicht", sagte der Olympia-Debütant. Ihm fehlte beim vierfachen Toeloop eine Umdrehung, zudem riss er einen Doppel-Axel auf. Mit 214,55 Punkten konnte er mit der Weltklasse nicht mithalten. "Wir müssen weiter arbeiten, dass ich stabiler werde, noch etwas mehr Selbstbewusstsein habe und einfach freier laufen kann", sagte Fentz in der ARD.

Seit einer Fußverletzung im November war Hanyu keine Wettkämpfe gelaufen. Mit einem etwas abgespeckten Programm gewann er trotzdem mit einem Riesenvorsprung. Nicht nur die vier vierfachen Sprünge - davon je zwei Toeloops und Salchows - hoben ihn auf eine andere Stufe. Einmalig ist der künstlerische Ausdruck des schlanken Asiaten, den die japanischen Fans mit Hunderten von Teddybären beschenkten. Fernandez, der ebenfalls in Toronto bei Starcoach Brian Orser trainiert, leistete sich wie in Sotschi einen Fehler beim vierfachen Salchow. Damals war der 26-Jährige leer ausgegangen, dieses Mal verpasste er Silber und wird vermutlich seine Karriere beenden.