Blaulicht

Bissiger Österreicher am Hauptbahnhof


Die "Festnahme" von Quinzy am Hauptbahnhof München war sogar ohne Handschellen möglich.

Die "Festnahme" von Quinzy am Hauptbahnhof München war sogar ohne Handschellen möglich.

Von Redaktion idowa

Wehe, wenn er losgelassen! Der kleine "Quinzy" hielt am Donnerstagmittag Bahnreisende und Bundespolizei am Hauptbahnhof München auf Trab.

Wer ist Quinzy? Ganz einfach, Quinzy ist ein neun Jahre alter Pudelmischling aus Tirol. Er war mit seinem 37-jähriger Herrchen, einem Rollstuhlfahrer, am Donnerstag am Hauptbahnhof unterwegs. "Quinzy ist mein ein und alles, mein einziger Freund", sagte der 37-Jährige im Anschluss an den kuriosen Einsatz.

Alles fing damit an, dass sich Herrchen kurz aufrichten musste, um ein Zugticket zu kaufen. Dabei hatte er allerdings die Rechnung ohne Quinzy gemacht. Um sich das Ticket kaufen zu können, ließ der 37-Jährige seinen Hund kurz von der Leine. Und schon war Quinzy auf und davon. Es dauerte nicht lange und schon tauchten vier Männer in der Wache der Bundespolizei auf. Einer der Männer blutete stark am Finger. Seiner Aussage zufolge, hatte er versucht, Quinzy einzufangen. Allerdings hatte er dabei nicht mit derart viel Widerstand gerechnet. Der Hund biss ihn in den Finger und lief davon. Die Verletzung des Mannes war allerdings halb so wild. Ein Pflaster genügte.

Doch Quinzy war noch immer allein auf großer Reise. Zeugen meldeten den Hund erst am Starnberger Flügelbahnhof und dann im Bereich des Gleises 34 in Richtung Hackerbrücke. Danach verlor sich seine Spur. Erst gegen 15 Uhr tauchte er im Bereich der Arnulfstraße wieder auf. Diesmal hatten die Bundespolizisten allerdings Verstärkung mitgebracht: eine Hundehaltestange. Und auch Quinzy zeigte sich davon offenbar beeindruckt, dass er sich "widerstandslos festnehmen" ließ. Wenig überraschend fiel seine anschließende "Vernehmung" sehr einsilbig aus. Auf der Polizeiwache bekam er zur Stärkung Wasser und konnte kurz darauf von seinem überglücklichen Herrchen wieder in die Arme geschlossen werden. Nach diesen turbulenten Stunden machten sich die beiden mit etwas Verspätung auf den Heimweg in Richtung Tirol.