Katholische Kirche

Papst Franziskus aus Krankenhaus entlassen: "Ich lebe noch"


Papst Franziskus verlässt das Agostino-Gemelli-Universitätskrankenhaus. Hier wurde er wegen einer Bronchitis behandelt.

Papst Franziskus verlässt das Agostino-Gemelli-Universitätskrankenhaus. Hier wurde er wegen einer Bronchitis behandelt.

Von dpa

Tagelang bangen Gläubige auf der ganzen Welt um Papst Franziskus. Nach einer Bronchitis-Infektion ist er nun aus der Klinik entlassen worden - und zeigt Tatendrang.

Nach knapp drei Tagen Behandlung wegen einer Bronchitis hat Papst Franziskus das Krankenhaus wieder verlassen. Vor dem Eingang der Gemelli-Klinik gab es am Samstag eine emotionale Szene, als der Pontifex aus dem Auto stieg und auf der Straße eine weinende Frau in den Arm nahm. Deren fünfjährige Tochter Angelica war in der Nacht gestorben. Das Oberhaupt der katholischen Kirche plauderte auch mit Journalisten. Auf die Frage nach seinem Befinden antwortete er flachsend: "Ich lebe noch." Der Heilige Stuhl kündigte an, dass Franziskus - so wie vor seiner Infektion geplant - an allen Gottesdiensten der Karwoche und von Ostern teilnehmen könne.

Der 86-Jährige war im Mittwoch in das Krankenhaus eingeliefert worden, wo die Ärzte seine Bronchitis mit Antibiotikum behandelten. Gläubige waren besorgt um die Gesundheit des Pontifex. In der Kurie rätselte man, wie die anstehenden Messen rund um Ostern - dem höchsten Fest der Katholiken - ohne den Papst ablaufen sollten.

Messe am Palmsonntag

Am Samstag sagte Franziskus, bereits an diesem Palmsonntag zur Messe auf den Petersplatz zu kommen. Auch den Gottesdiensten am Karfreitag, in der Osternacht oder am Ostersonntag auf dem Petersplatz werde er vorstehen, präzisierte der Heilige Stuhl. Am Altar zelebrieren aber - wie schon oft - Kardinäle die Feiern, weil der Papst aufgrund seines Knieleidens nicht lange stehen oder laufen kann. Am Gründonnerstag fährt Franziskus in ein Jugendgefängnis von Rom, um dort mit den Insassen zu feiern und an ihnen den traditionellen Ritus der Fußwaschung vorzunehmen.

Nach seiner Entlassung am Samstag lobte Franziskus Ärzte und Mitarbeiter in Kliniken. "In Krankenhäusern ist Heldenhaftigkeit gefragt und auch Zärtlichkeit mit den Kranken", sagte er. "Als Kranke sind wir alle launisch. Die Launen gehören zu Krankheiten dazu."

Während seines Aufenthalts hatte er auch die Kinder-Krebsstation der Klinik besucht und zudem ein Neugeborenes getauft. Am Samstag teilte die Polizei mit, dass der Junge tags zuvor aus dem Kinderwagen gestürzt sei und in die Klinik musste. Dem Baby gehe es auch "dank seiner Schutzengel" besser, schrieb die Polizei in der Mitteilung.

Ein fünfjähriges Mädchen starb dagegen in der Nacht zu Samstag. Die Mutter ging vor der Gemelli-Klinik weinend auf den Papst zu. Dieser umarmte sie und streichelte ihren Kopf. Zusammen mit ihr und dem Vater sprach er ein Gebet und segnete die beiden. "Nur Mut!", sagte er, wie auf Videos von diesem Moment zu hören war.

Bei seinem kurzen Stopp auf der Straße unterschrieb er noch den Gipsverband eines Jungen, der sich beim Fußballspielen den rechten Arm gebrochen hatte. Bei der Rückkehr in den Vatikan hielt der weiße Kleinwagen von Franziskus erneut an und der Papst verschenkte XXL-Schokoladeneier an Polizisten und Sicherheitsleute.

Das Krankenhaus Agostino Gemelli ist auf dem Teleprompter eines Fernsehjournalisten zu sehen. Der Papst wurde dort mehrere Tage behandelt.

Das Krankenhaus Agostino Gemelli ist auf dem Teleprompter eines Fernsehjournalisten zu sehen. Der Papst wurde dort mehrere Tage behandelt.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.