Impfzentrum Landshut

Fehler bei Moderna-Impfungen


Im Impfzentrum der Stadt Landshut wurde Moderna-Impfstoff verimpft, der zu lange im Kühlschrank gelagert worden war. (Symbolfoto)

Im Impfzentrum der Stadt Landshut wurde Moderna-Impfstoff verimpft, der zu lange im Kühlschrank gelagert worden war. (Symbolfoto)

Von Redaktion idowa

Moderna-Impfstoff zu lange im Kühlschrank aufbewahrt: Im Landshuter Impfzentrum wurde die zulässige Lagerungszeit von vier Wochen um bis zu 18 Tage überschritten. Der ärztliche Leiter beruhigt: "Es sind keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit zu befürchten." Rund 1.700 Personen sind betroffen.

Im Impfzentrum der Stadt Landshut wurde über rund sechs Wochen hinweg Impfstoff des Herstellers Moderna verwendet, der zuvor länger als die in Europa derzeit zulässigen vier Wochen bei Kühlschranktemperatur (plus 2 bis plus 8 Grad) aufbewahrt worden war.

Darüber informiert Oberbürgermeister Alexander Putz am Freitag bei der Plenarsitzung des Stadtrats die Öffentlichkeit. Insgesamt seien 1.722 Personen betroffen, die zwischen dem 23. Mai und dem 7. Juli mit dem Vakzin von Moderna geimpft wurden.

"Dieser bedauerliche Fehler ist unserem Impfzentrum Mitte der Woche aufgefallen. In den vergangen Tagen wurde dann mit Hochdruck ermittelt, welche Chargennummern des Impfstoffs tatsächlich zu lange im Kühlschrank gelagert wurden und wer diesen Impfstoff wann erhalten hat. Die Daten liegen uns nun vor: Wir werden alle Betroffenen, die ich im Namen der Stadt Landshut aufrichtig um Entschuldigung bitte, natürlich umgehend auch schriftlich informieren", versicherte Putz.

Keine negativen Folgen für Gesundheit

Sorgen müssten sich die Geimpften aber nicht machen, beruhigt Dr. Uwe Schubart, Ärztlicher Leiter des Impfzentrums: "Durch den Impfstoff sind keine negativen Folgen für die Gesundheit zu befürchten. Denn in den USA wird das Vakzin von Moderna schon seit Ende April bis zu drei Monate bei Kühlschranktemperatur gelagert, ohne dass seither ungewöhnliche Nebenwirkungen oder eine verminderte Wirksamkeit des Impfstoffs beobachtet worden wären."

Dass die Nachricht dennoch viele Betroffene verunsichern wird, ist dem Oberbürgermeister bewusst. Die Stadt stehe deswegen seit Tagen im ständigen Austausch mit der Regierung von Niederbayern und dem Bayerischen Gesundheitsministerium.

Antikörper-Test oder dritte Impfung

"Es geht natürlich in erster Linie darum, ob der zu lange gelagerte Impfstoff sicher und wirksam ist, ob die Personen vollen Impfschutz genießen - und damit auch ihren rechtlichen Status als Geimpfte behalten können", so Putz. Die Stadt werde alles dafür tun, um diese Fragen rasch zu beantworten.

Eine Möglichkeit sei, den Betroffenen einen kostenlosen Antikörper-Test anzubieten, um den Immunstatus bestimmen zu können. Aber auch eine dritte Impfstoffdosis sei bei Bedarf aus medizinischer Sicht denkbar, sagt Schubart. Die Letztentscheidung über das weitere Vorgehen liege aber beim Gesundheitsministerium, betont Putz: "Wir warten auf dessen Empfehlungen oder Anordnungen, nach denen wir uns richten werden."

Ungeachtet der noch bestehenden Unklarheiten sei die Information der Öffentlichkeit schon jetzt nötig, sagt Putz: "Wenn ein solcher Fehler passiert, darf man nicht auf Zeit spielen. Dann sind ehrliches Bedauern und größtmögliche Transparenz des Mindeste, was die Betroffenen erwarten dürfen." Gleichzeitig sei diese Offenheit der erste Schritt, um verlorengegangenes Vertrauen wiederherzustellen. "Das wird in den kommenden Tagen und Wochen das oberste Bestreben der Stadt Landshut und von mir persönlich sein."