Heimsieg gegen Union Berlin

FCA-Helden Niederlechner und Gikiewicz: "Solche Spieler brauchen wir"


Wurde mit seinem gehaltenen Elfmeter zum Matchwinner: Rafal Gikiewicz.

Wurde mit seinem gehaltenen Elfmeter zum Matchwinner: Rafal Gikiewicz.

Von sid

Der FC Augsburg hat dank der Matchwinner Florian Niederlechner und Rafal Gikiewicz seine Talfahrt beendet. Für FCA-Trainer Heiko Herrlich war das 2:1 gegen Union Berlin ein wichtiger Befreiungsschlag.

Quälend lange 1013 (!) Minuten hat Florian Niederlechner auf diesen erlösenden Moment warten müssen. Gegen Union Berlin platzte beim Torjäger des FC Augsburg nun endlich der Knoten - und das gleich in doppelter Hinsicht. Mit zwei Treffern beim eminent wichtigen und glücklichen 2:1 (1:1) gegen den Europacup-Anwärter beendete der 30-Jährige nicht nur seine sieben Monate andauernde Torflaute, sondern sorgte mit seinem Doppelpack auch für den erhofften Befreiungsschlag.

Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge war FCA-Trainer Heiko Herrlich immer stärker unter Druck geraten. Doch der laut Niederlechner "dreckige Arbeitssieg" entspannt die Lage bei den Schwaben merklich - auch beim Matchwinner selbst.

"Ich bin richtig glücklich, dass ich der Mannschaft endlich mal wieder mit Toren helfen konnte. Der Sieg war unheimlich wichtig", sagte Niederlechner erleichtert. Es sei "keine leichte Zeit" für ihn gewesen, "es war für die Psyche sehr, sehr schwer. Meine Frau hatte es sicher nicht leicht mit mir."

Niederlechner: 13 Tore vergangene Saison

In der letzten Saison hatte Niederlechner noch 13mal getroffen, zuletzt am 20. Juni 2020 beim 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf. Doch seit jenem 33. Spieltag war beim wuchtigen FCA-Stürmer der Wurm drin, die Zweifel wuchsen - bis Samstag. Nun wolle er in der Rückrunde weiter "Gas geben".

Erlösung per Doppelpack: Florian Niederlechner traf doppelt gegen Union Berlin. (Foto: Matthias Koch/imago)

Erlösung per Doppelpack: Florian Niederlechner traf doppelt gegen Union Berlin. (Foto: Matthias Koch/imago)

Doch Niederlechner musste sich nach seinen entscheidenden Toren (17./47.) den Heldenstatus mit Rafal Gikiewicz teilen. Mit tollen Paraden und einem gehaltenen Elfmeter von Marcus Ingvartsen, der zuvor noch den Ausgleich erzielte hatte (25.), machte sich auch der Torwart mit dem Union-Tattoo am Arm bei seinen ehemaligen Berliner Kollegen reichlich unbeliebt.

Herrlich: "Solche Spieler brauchen wir"

"Wir haben mit ihm einen absoluten Führungsspieler. Solche Spieler brauchen wir. Er hat seinen Topleistungen der letzten Wochen die Krone aufgesetzt", lobte Herrlich seinen unbequemen Keeper, der zuletzt mit Kritik an der Einstellung seiner Kollegen für Aufsehen gesorgt hatte.

Danach habe es "eine größere Besprechung" gegeben, erzählte Niederlechner bei Sky. Doch nach dem Krisengipfel sei "ein Ruck durch die Mannschaft gegangen". Und das zum richtigen Zeitpunkt. Er sei "sehr erleichtert", sagte Geschäftsführer Stefan Reuter.

Zumal sich das straffe Programm nach den Partien gegen Bayern München (0:1) und Union fortsetzt: In Borussia Dortmund, dem VfL Wolfsburg, RB Leipzig und Bayer Leverkusen warten gleich vier weitere Spitzenteams auf Augsburg. Da werden Niederlechner und Gikiewicz wieder gefragt sein.