Geburtenrate und Ausbildung

Die acht wichtigsten Fakten über Hebammen


Der Beruf der Hebamme steht selten im Rampenlicht. Daher ist recht wenig darüber bekannt. Wir haben einige Zahlen und Fakten recherchiert, um aufzuklären.

Der Beruf der Hebamme steht selten im Rampenlicht. Daher ist recht wenig darüber bekannt. Wir haben einige Zahlen und Fakten recherchiert, um aufzuklären.

Von Melanie Nusko

Wie wird man Hebamme? Wann hat sie am meisten Stress? Wie viele Babys kommen in Deutschland überhaupt auf die Welt? Hier bekommst du die Antworten.

  1. 2020 waren in Deutschland rund 10 000 Hebammen in Kliniken fest angestellt. Nur 22 davon sind Männer, diese werden auch als Entbindungspfleger bezeichnet.
  2. 1,53 Kinder brachte eine Frau 2020 im Schnitt im Laufe ihres Lebens in Deutschland zur Welt. In den 1970er Jahren lag dieser Wert noch bei rund 2,5 Kindern pro Frau.
  3. Am meisten Stress haben Hebammen in den Monaten Juli bis September. Hier kommen all die Weihnachts- und Silvester-Babys zur Welt.
  4. 2020 waren Frauen in Deutschland bei der Geburt ihres ersten Kindes im Schnitt 30,2 Jahre alt. 2010 lag das Durchschnittsalter noch bei 29,0 Jahren. Das durchschnittliche Alter beim ersten Kind ist in den vergangenen zehn Jahren fast durchgehend gestiegen.
  5. Seit 2020 ist die Ausbildung zur Hebamme ein duales Studium mit viel Praxisanteil. Das soll den Beruf durch höhere Gehälter und Chancengleichheit innerhalb der EU attraktiver machen. Insgesamt soll das duale Studium mindestens sechs und höchstens acht Semester dauern. Es wird mit einem Bachelor und einer staatlichen Prüfung abgeschlossen. Der Abschluss ist Voraussetzung, um die Berufsbezeichnung "Hebamme" führen zu dürfen. Die angehenden Hebammen erhalten während des gesamten Studiums eine Vergütung.
  6. Rund 70 Prozent der Hebammen arbeiten nur noch in Teilzeit, haben dem Kreißsaal den Rücken gekehrt oder den Beruf ganz aufgegeben. Am Hebammentag, der jedes Jahr am 5. Mai stattfindet, wurde auf diese Knappheit aufmerksam gemacht.
  7. 1991 kamen noch in rund 1 186 Kliniken Kinder zur Welt, im Jahr 2018 waren es nur noch 655 Krankenhäuser mit Geburtsstation, seitdem fallen die Zahlen stetig.
  8. Eine Eins-zu-eins-Betreuung ist im Kreißsaal kaum möglich - es fehlt an Personal. Zu Stoßzeiten kann es schon mal vorkommen, dass eine Hebamme vier gebärende Frauen gleichzeitig im Auge behalten muss.

Quellen: Bundesgesundheitsministerium, Hebammenverband.de, www.destatis.de

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Unsere Autorin begleitet eine Hebamme einen Tag bei ihrer Arbeit.