Freyung-Grafenau geht kreative Wege

Weitere Corona-Teststellen gesucht


Verschiedene medizinische Einrichtungen sollen nun auch testen (Symbolbild).

Verschiedene medizinische Einrichtungen sollen nun auch testen (Symbolbild).

Von Andreas Reichelt und Andreas Reichelt

Das Landratsamt Freyung-Grafenau plant, weitere Corona-Teststellen ins Leben zu rufen. Damit sich genügend Fachkräfte beteiligen, wendet sich die Behörde nun an entsprechende Institutionen. Doch wer kann sich beteiligen?

Aktuell werden Corona-Schnelltests bereits in den staatlichen Testzentren in Freyung und Philippsreut sowie an den mobilen Teststationen in Waldkirchen und Grafenau angeboten. Außerdem testen 20 Hausärzte in ihren Praxen. Darüber hinaus beteiligen sich fünf Apotheken und ein Plegedienst. Im Landkreis Freyung-Grafenau möchte man das Angebot an Bürgertestungen noch weiter ausbauen.

Ein Blick ins nahegelegende Stadtgebiet Passau zeigt ein anderes Bild. Dort reiche das derzeitige Angebot aus, wie Karin Schmeller, Pressebeauftragte der Stadt im Telefoninterview sagte. Neben den beiden Testzentren der Stadt selbst, gebe es ein "breites Angebot von Apotheken und Hausärzten, die Bürgertestungen durchführen", so Karin Schmeller weiter.

Im Landkreis Freyung-Grafenau sieht man jedoch Handlungsbedarf.

Die aktuelle Teststrategie im Freistaat verpflichtet bei einer 7-Tages-Inzidenz von 100 bis 200 nicht nur Schüler, die am Unterricht teilnehmen möchten, zu einem Test. Auch Kunden im Einzelhandel, die per Click & Meet einkaufen möchten, müssen einen Negativtest vorweisen können.

Um weitere Testmöglichkeiten zu schaffen, sind in Freyung-Grafenau nun Angehörige der ambulanten Pflegedienste oder Rettungsdienste, der Gesundheitsfachberufe und Heilberufe aufgerufen, sich am Testangebot zu beteiligen. So sollen beispielsweise Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Heilpraktiker oder Logopäden Corona-Schnelltests anbieten.

Das zuständige Gesundheitsamt beauftragt die Durchführung von Testungen. Diese werden dann in Eigenregie durchgeführt und soll vom Leistungserbringer direkt mit der Kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet werden. Es gibt dabei eine ganze Reihe von Vorgaben, die die jeweiligen Teststellen zu erfüllen haben, was Räumlichkeiten, Hygienekonzept oder Arbeitsschutz der Mitarbeiter anbelangt.

Die Liste der bereits registrierten Apotheken kann hier eingesehen werden: https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus/bayerische-teststrategie/.

"Ich hoffe, dass sich viele Einrichtungen im Landkreis bereit erklären, diese Testungen durchzuführen. Breit angelegte Tests sind ein Standbein um wieder Schritte in Richtung Normalität und Öffnung gehen zu können", erklärt Landrat Sebastian Gruber. "Der Bedarf an Testungen wird weiterhin zunehmen. Sowohl in den Unternehmen als auch für den Einzelhandel wird das Thema zukünftig eine noch bedeutendere Rolle einnehmen als bisher. Um den Testbedarf flächendeckend und bedarfsgerecht abdecken zu können, ist es wichtig, dass sich zusätzlich zu den Apotheken und Pflegediensten auch weitere geeignete Dritte aus unserem Landkreis beauftragen lassen", unterstreicht der Landrat.

Praxen und Unternehmen, die sich an dem Testangebot beteiligen möchten, sollten sich per E-Mail an lgl-coronatestportal@landkreis-frg.de wenden. Dort erhalten Sie dann weitere Informationen.