Foodblog

Ganz schön käsig: Knödel mal anders


So sehen die fertigen Kaspressknödel aus.

So sehen die fertigen Kaspressknödel aus.

Von Kerstin Huber

Kaspressknödel, man sagt auch Pressknödel oder Graukasknödel schmecken leiwand, findet auch unsere Foodbloggerin Kerstin Huber von "Endlich Geniessen". Ursprünglich kommen die deftig-pikanten Knödel aus Österreich - unser Rezept der Woche.

Das Besondere an den Knödeln ist, dass Käse drin ist und sie zu Fladen gepresst werden. Je nach österreichischer Region werden unterschiedliche, würzige Käsearten verwendet und oft miteinander kombiniert.

Graukäse ist Armeleute-Käse

In Tirol verwendet man "Tiroler Graukäse". Den gibt es in Deutschland nicht überall, kaum einer kennt ihn hier. Daher am besten beim guten Käsehändler vorher telefonisch nachfragen und eventuell bestellen. Der Graukäse ist ein Sauermilchkäse. Er wird aus der mageren Milch hergestellt, die überbleibt nach der Entrahmung für die Butter. Ein Armeleutekäse also. Er ist mit circa 2 Prozent sehr fettarm. Tiroler Graukäse ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung, nur das Original darf man so bezeichnen.

Das Schönste beim Einkaufen des Tiroler Graukäse war das freudige Lächeln der Käseverkäuferin über meinen seltenen Wunsch und unser anschließendes verschwörerisches Fachsimpeln an der Theke, welcher Käse nun für die Kaspressknödeln in welchem Reifezustand der Beste ist. In Salzburg verwendet man für die Kaspressknödel traditionell nur den "Zillertaler Bergkäse". Der ist ebenfalls sehr aromatisch, aber viel milder und viel fetter (45 Prozent) als der Graukäse.

Kaspressknödel schmecken immer anders, je nach verwendetem Käse

Kerstin Huber hat die Knödel auch getrennt ausprobiert: Jeweils einer mit Tiroler Graukäse und ein anderer mit Zillertaler Bergkäse, weil sie den Unterschied klar herausschmecken wollte. Normalerweise mischt man die zwei verschiedenen Käsesorten. Ergebnis: Der Graukäseknödel schmeckt deutlich pikanter und stärker als der etwas mildere Bergkäseknödel. Beide Varianten sind absolut fabelhaft und gemischt ist der Käse im Pressknödel fantastisch.

Knödelteig mit Knödelbrot, altbackenen Semmeln und eventuelle Kartoffeln

Für den Teig nimmt man entweder Knödelbrot, also altbackenes Weißbrot oder Semmeln vom Bäcker, schon geschnitten. Früher verwendete man eher Kartoffeln, weil nicht soviel Knödelbrot über blieb. Man kann also auch eine gekochte Kartoffel zugeben.

So sehen die fertigen Kaspressknödel aus.

So sehen die fertigen Kaspressknödel aus.

Kaspressknödel - Tiroler Graukäse & Zillertaler Bergkäse

Zutaten

  • 400 gr Knödelbrot und evtl. eine Kartoffel
  • 400 gr Käse: 200 gr Tiroler Graukäse und 200 gr Zillertaler Bergkäse
  • 1 Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • 200 ml warme Milch
  • 3 Eier Butter und/oder Öl zum Braten
  • etwas Mehl oder Hartweizengrieß
  • Kräuter wahlweise: Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Liebstöckel, Majoran
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Zubereitung

Knödelbrot fein würfeln. 100 ml warme Milch über das Knödelbrot gießen und die drei Eier dazu, vermischen, ziehen lassen.

Käse reiben oder fein würfeln.

Zwiebeln und Knoblauch hacken und in einer Pfanne in Butter oder Öl leicht anrösten. Kräuter kann man mit in die Pfanne kurz dazugeben, alles etwas abkühlen lassen.

Die gerösteten (Kräuter-) Zwiebeln und den Käse zum Knödelteig und verkneten und würzen mit Kräuter, Salz, Pfeffer und Muskatnuss.

Eventuell dann noch die restliche Milch dazugeben, falls das Brot zu trocken ist und Mehl drüberstäuben, falls die Masse zu feucht ist.

Ein kleine Schlüssel Wasser zum Hände befeuchten bereitstellen.

Dann immer etwa eine halbe Hand voll Teig oder einen Esslöffel voll nehmen und einen Knödel drehen und den dann auf circa 2 cm platt pressen (darum heißt er Pressknödel).

In einer Pfanne mit etwas Butter für den Geschmack und etwas Öl, damit die Butter nicht verbrennt, die Knödel goldbraun herausbraten (ca. 4 Minuten auf jeder Seite).

Auf einen Teller mit Küchenkrepp legen.

Tipps:

  • Die Kaspressknödel könnte man bei ganz fein geschnittenem Brot und Käse auch mit einem kleinen Löffel herausnehmen, und dann mit einem geölten Esslöffel pressen.
  • Die Knödel kann man natürlich auch in mundgerechte kleine Knödelchen formen und pressen, dann kann man leichter löffeln.
  • Servieren kann man die Kaspressknödel mit Sauerkraut, mit Salat, als Suppeneinlage, traditionell ist es eine kräftige Rinderbrühe, als gebratener Knödel mit Ei