Sportflugzeug-Unfall

Bruchlandung am Flugplatz Landshut-Ellermühle


Unfälle bei Starts und Landungen von Kleinflugzeugen, wie sie hier am Flugplatz Ellermühle zu sehen sind, stellen keine Einzelfälle dar. Allerdings sind dies auch die am meisten zugelassenen Luftfahrzeuge, was die Unfallzahlen relativiert.

Unfälle bei Starts und Landungen von Kleinflugzeugen, wie sie hier am Flugplatz Ellermühle zu sehen sind, stellen keine Einzelfälle dar. Allerdings sind dies auch die am meisten zugelassenen Luftfahrzeuge, was die Unfallzahlen relativiert.

Von Stefan Klein

Noch glimpflich ausgegangen: So lässt sich wohl das Ende eines Privatflugs vom und zum Flugplatz Landshut-Ellermühle am frühen Montagnachmittag zusammenfassen, als ein Sportflugzeug mit nicht ausgefahrenem Fahrwerk landete. Der Pilot und seine zwei Passagiere blieben bei der resultierenden Bruchlandung unverletzt, der Schaden am Flugzeug ist allerdings beträchtlich.

Laut Meldung des Polizeipräsidiums Niederbayern war ein 68-jähriger Pilot aus dem Münchner Raum mit seinem einmotorigen Leichtflugzeug kurz nach 12 Uhr mit zwei Passagieren an Bord zu einem etwa eineinhalbstündigen Rundflug gestartet. Kurz vor 14 Uhr setzte er zur Landung in Ellermühle an, wobei er nach ersten Erkenntnissen offenbar vergaß, das Fahrwerk auszufahren. Dem erfahrenen Piloten gelang es laut Polizei dennoch, das Flugzeug sicher auf der Bahn am Boden zu landen und zum Stehen zu bringen. Verletzt wurden weder der 68-Jährige noch seine beiden Passagiere.

Der Schaden am Flugzeug könne derzeit noch nicht beziffert werden, nach ersten Schätzungen dürfte er jedoch im sechsstelligen Bereich liegen. Die Start- und Landebahn wurde bei dem Unfall nicht in Mitleidenschaft gezogen und konnte deshalb zeitnah geräumt werden.

Ein solcher Unfall sei "definitiv kein Einzelfall", heißt es seitens der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU). Eine Untersuchung wird die Bundesstelle daher nicht vornehmen.

Es komme bei Starts und Landungen immer wieder zu ähnlichen Vorfällen, wobei vor allem Flugzeuge mit einem Gewicht von bis zu zwei Tonnen betroffen sind, wozu auch das verunfallte zählt. Tatsächlich verzeichnet die BFU in ihrer Statistik für das Jahr 2020 in dieser Flugzeugkategorie die meisten Unfälle in Deutschland. Dabei sei allerdings zu berücksichtigen, dass es sich um die am meisten zugelassenen Luftfahrzeuge handele und entsprechend auch die Zahl der Starts und Landungen weitaus am höchsten sei, was die Unfallzahlen relativiere, so der Pressesprecher.

In Ellermühle kam es zuletzt im September 2021 bei der Landung eines Gyrocopters, einem helikopterähnlichen Tragschrauber, zu einem Unfall, bei dem der Pilot leicht verletzt wurde. Er und seine Begleiterin konnten das Fluggerät selbstständig verlassen. Unverletzt blieben die Beteiligten zweier verunglückter Landungen kleiner Sportflugzeuge im März und April 2018. Beide Male war das Fahrwerk wohl aus technischen Gründen beim Landeanflug nicht oder nicht komplett ausgefahren, weswegen es jeweils zur Bruchlandung kam.