Eigenen Hockeyplatz gebaut

Nachwuchsspieler des IHC Atting hält sich im Garten fit


Jeden Tag trainiert der achtjährige Gabriel Schreiner vom IHC Atting auf dem Hockeyplatz, den sein Vater ihm im eigenen Garten gebaut hat.

Jeden Tag trainiert der achtjährige Gabriel Schreiner vom IHC Atting auf dem Hockeyplatz, den sein Vater ihm im eigenen Garten gebaut hat.

Von Michael Bauer

Pandemie-bedingt kann der achtjährige Gabriel Schreiner seinen Hobbys Eishockey und Inline-Skaterhockey aktuell nicht wie gewohnt nachgehen. Sein Vater Christian hatte eine Idee, wie der Sohn trotzdem Hockey spielen kann - und baute einen Hockeyplatz im eigenen Garten.

Gabriel Schreiner (8) spielt nicht nur Eishockey, sondern auch Inline-Skaterhockey. Beim IHC Atting hat er 2017 erst in der Laufschule begonnen, doch die Goalies habe er schon immer bewundert, sagt Vater Christian, der aber zunächst noch die Kosten für die Ausrüstung scheute. So war der Sohn erst einige Monate Feldspieler. Es folgte dann die Umschulung über den klassischen Weg: Als in der U10 ein Goalie ausfiel und der Trainer fragte, wer sich denn mal ins Tor stellen möchte, hob Gabriel die Hand. "Papa, ich will Torhüter werden", sagte er immer wieder.

Seit 2018 ist er mittlerweile nicht nur Torhüter der Attinger U10, sondern steht auch schon manchmal bei der U13 zwischen den Skaterhockey-Pfosten. Weil er so viel Spaß hat, hat er auch beim Deggendorfer SC nach einem Probetraining mit dem Eishockey begonnen. Im Tor versteht sich. "Zweimal fahren wir nach Deggendorf, zweimal nach Atting, und wenn wir noch einen fünften Tag in der Woche Zeit haben, suchen wir uns aus, wohin es geht", sagt sein Vater.

Lösung für die Zeit ohne Eishockey und Skaterhockey

Doch aufgrund des Lockdowns ist seit November weder Eishockey noch Skaterhockey erlaubt. Gabriel möchte aber gerne trainieren. Da hatte der Vater ein Idee: Ein eigener Hockeyplatz musste her. Erst habe er eine Eisfläche überlegt, ein Grundstück hätte er. "Doch da brauche ich ja wochenlang minus zehn Grad und das haben wir nicht." Stattdessen wurde es ein Hockeyplatz. Dafür musste im Garten in der Nähe des Straubinger Eisstadions allerdings erst einmal der alte hölzerne Spielturm weichen. Ein Freund der Familie kümmerte sich um das Fundament, es folgten Pflasterarbeiten und Schreiner installierte eine Bande mit selbst gezeichneten Logos des IHC Atting, des Deggendorfer SC, der DEL und der NHL. Schließlich verlegte er noch nicht mehr benötigten Hockeybelag aus der Attinger Hockeyhalle. Fertig war der 30 Quadratmeter große Skaterhockey-"Backyard Rink" Marke Schreiner.

Pflasterarbeiten im Garten der Familie Schreiner.

Pflasterarbeiten im Garten der Familie Schreiner.

Dort wird nun trainiert. "Jeden Tag", sagt der Vater. "Morgens nach dem Aufstehen werden die Aufwärmübungen gemacht, dann zieht Gabriel die Ausrüstung an und ich mache Torschüsse, Torschüsse, Torschüsse." Ist der Vater bei der Arbeit, macht Gabriel eigene Schussübungen. Er eifert seinem großen Vorbild Marc-André Fleury von den Vegas Golden Knights aus der nordamerikanischen NHL nach.

Rund 2.000 Euro hat der Hockeyplatz gekostet. Familie Schreiner hat ihren Spaß und teilt die Erlebnisse auf der gemeinsamen Instagramseite "gabriel_goalie". Auch wenn ihn der Sohn jeden Tag nutzt, hoffen doch beide, dass bald Skaterhockey und Eishockey wieder möglich sind. Denn beides sind schließlich Mannschaftssportarten. Wenn der Platz übrigens mal zu klein und Gabriel zu groß ist, hat sich der Vater schon eine Verwendung ausgedacht. "Auf dem Pflaster kann man dann ein schönes Gartenhäuschen hinbauen."