Dingolfing/München

Quartalszahlen: BMW verkündet Absatzsteigerung


Steigerungen bei Marktanteilen, Absatz und Ergebnis - allerdings liegen der BMW Group die Rückstellungen wegen der Kartellermittlungen der EU schwer im Magen. (Symbolbild)

Steigerungen bei Marktanteilen, Absatz und Ergebnis - allerdings liegen der BMW Group die Rückstellungen wegen der Kartellermittlungen der EU schwer im Magen. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Im dritten Quartal 2019 hat die BMW Group anscheinend alle Expertenerwartungen übertroffen. Der Autoriese verzeichnet nach eigenen Angaben eine Steigerung bei Absatz, Marktanteilen und Ergebnis im Vergleich zum dritten Quartal 2018. Die Kartellermittlungen auf EU-Ebene allerdings drücken die Bilanz weiterhin: Aufgrund der Rückstellungen dürfte die Jahresendbilanz 2019 deutlich schlechter ausfallen, als die des Vorjahres.

Nach Angaben der Konzernzentrale in München wurden unter der Stammmarke "BMW" gut 525.000 Einheiten ausgeliefert. Hinzu kommen 86.680 "Minis" und etwas mehr als 1.000 Rolls-Royce. Insgesamt stieg die Zahl der ausgelieferten Autos im Vergleich zum dritten Quartal 2018 um 3,6 Prozent. Der Absatz von Motorrädern der Marke "BMW" legte sogar um fast zehn Prozent zu: Im dritten Quartal wurden laut BMW 43.744 Maschinen ausgeliefert.

Das Ergebnis vor Steuern für das dritte Quartal weist die BMW Group mit 2,24 Milliarden Euro aus. Das ist fast ein Viertel mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Aufs Jahr gerechnet dürfte es BMW dennoch schwer haben, finanziell an das Jahr 2018 anzuknüpfen. Das Gesamtergebnis vor Steuern zwischen Januar und September 2019 liegt bei rund fünf Milliarden Euro. Das sind etwa 35 Prozent weniger als zur gleichen Zeit im Jahr 2018.

Jahresbilanz wohl insgesamt schwächer

Dass die Bilanz zum Ende des Jahres hin schwächer ausfallen dürfte als im Vorjahr, liegt laut Unternehmensangaben gleichermaßen an Rückstellungen wie auch an Kosten für Forschung und Entwicklung. Größter Posten sind demnach die Rückstellungen für die Kartellermittlungen der EU-Kommission, erklärte ein Sprecher des Unternehmens auf Nachfrage von idowa. Weil BMW im Falle einer Verurteilung Kosten in Milliardenhöhe drohen, stehen in der Bilanz Rückstellungen in Höhe von rund 1,4 Milliarden Euro bereit.

Kostenpunkt Nummer zwei: Der Bereich Forschung und Entwicklung. BMW hat nach eigenen Angaben fast zehn Prozent mehr Geld dafür ausgegeben als im Vorjahr, gut 4,2 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen 2019. Das Geld soll unter anderem in die Entwicklung der E-Mobilität fließen.

Zum einen liegen dem Unternehmen die Rückstellungen für den Aber auch andere Faktoren spielten eine Rolle: "Neben den angeführten Belastungen wird auf Konzernebene der Wegfall einiger positiver Bewertungseffekte aus dem Jahr 2018 für einen deutlichen Rückgang des Finanzergebnisses sorgen. Daher dürfte das Konzernergebnis vor Steuern ebenfalls deutlich unter dem Vorjahreswert liegen", schreibt die Konzernzentrale in der Pressemitteilung.

E-Mobilität und China-Markt

Für die Zukunft stehen die Zeichen klar auf E-Mobilität. Das geht aus einer am Mittwochmorgen veröffentlichten Pressemitteilung des Konzerns hervor. Demnach will das Unternehmen im Jahr 2023 25 elektrifizierte Modelle im Angebot haben - mehr als die Hälfte davon soll vollelektrisch sein. BMW erwartet beim Absatz von elektrifizierten Fahrzeugen eine Steigerung von durchschnittlich 30 Prozent jedes Jahr.

Größter Wachstumsmarkt für die BMW Group ist nach eigener Analyse China: In den ersten neun Monaten des Jahres 2019 stieg die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge um 14,5 Prozent. Zum Vergleich: Der Europa-Absatz ist im gleichen Zeitraum um 0,8 Prozent geschrumpft, auch Amerika stagniert nahezu mit einem Plus von lediglich 0,5 Prozent. Langfristig sei eine ausgewogene Absatzverteilung angestrebt, heißt es dazu von BMW.