Corona-Lage in der Region Landshut

Noch keine Entwarnungen für die Kliniken


Corona-positiv getestete Patienten zu isolieren sorgt für erhöhten Personalaufwand in den Kliniken im Raum Landshut. (Symbolfoto)

Corona-positiv getestete Patienten zu isolieren sorgt für erhöhten Personalaufwand in den Kliniken im Raum Landshut. (Symbolfoto)

Von Redaktion idowa

Die fünfte Corona-Welle scheint langsam auf ihren Höhepunkt zuzusteuern: Nicht nur die Sieben-Tage-Inzidenzen erreichen Tag für Tag neue Rekordwerte, auch die Anzahl an verarbeiteten Neuinfektionen von Bürgern aus der Region Landshut nimmt weiter zu. Doch die Omikron-Welle belastet die Intensivstationen der regionalen Kliniken bislang nur relativ wenig, teilte das Landratsamt Landshut mit.

Von den Höchstständen bei der Bettenbelegung zum Höhepunkt der Delta-Welle sei man derzeit jedenfalls weit entfernt, heißt es darin weiter. Die neue Virus-Variante sorgt allerdings wieder für eine insgesamt steigende Zahl an Corona-Infizierten auf den Normalstationen und damit weiterhin für einen erhöhten Arbeitsaufwand und höheren Personalbedarf der Krankenhäuser. Denn nach wie vor müssen die Corona-positiven Patienten strikt isoliert werden, um eine Ausbreitung des Virus innerhalb des Krankenhauses zu verhindern.

Ein wichtiger Indikator zur Bewertung der aktuellen Lage ist die Aufschlüsselung, wie viele Patienten, bei denen das Corona-Virus durch eine standardmäßige Testung nachgewiesen wurde, auch tatsächlich wegen einer Covid-Erkrankung behandelt werden müssen und wie viele sich aus einem anderen medizinischen Grund in stationärer Behandlung befinden.

Infizierte oft aus änderen Gründen in der Klinik

Im Zeitraum zwischen dem 2. Februar und 10. Februar mussten in den Kliniken des Rettungsdienstbereiches Landshut (zu dem neben Stadt und Landkreis Landshut auch die Landkreise Dingolfing-Landau und Kelheim gehören) insgesamt 99 Personen im Krankenhaus aufgenommen werden, bei denen das Corona-Virus festgestellt wurde. 47 davon sind wegen eines schwereren Verlaufs von Covid-19 in Behandlung.

Die Mehrheit, nämlich 52 Infizierte, sind primär wegen eines anderen medizinischen Grundes stationär aufgenommen worden: Sei es in der Geburtshilfe oder nach einem Unfall, Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Die Lage im Kinderkrankenhaus

Noch deutlicher ist dieses Verhältnis im Kinderkrankenhaus St. Marien: Dort wurde in den vergangenen Wochen eine täglich stark schwankende Zahl an corona-positiven Kindern stationär behandelt - fast alle dieser jungen Patienten waren aber nicht wegen ihrer Corona-Infektion in der Klinik, sondern wegen anderer Erkrankungen.

Auch wenn viele Patienten nicht wegen Corona in Behandlung sind: Der Aufwand für die Kliniken wird dadurch nicht weniger, ganz im Gegenteil. Nach wie vor muss jeder Patient isoliert werden, auch wenn er wegen seines eigentlichen Leidens in einem Bereich behandelt wird, der zunächst nichts mit dem Corona-Virus zu tun hat. So müssen mehrere separate Isolierstationen und in jeder Schicht extra Teams für die Corona-positiven Patienten gebildet werden, was für erhöhten Personalaufwand sorgt und die Kliniken weiter vor logistische Herausforderungen stellt.

Aktuell werden im Rettungsdienstbereich insgesamt 81 Patienten auf den Normalstationen behandelt, bei denen das Corona-Virus festgestellt worden ist, davon entfallen auf die Akutkliniken in Stadt und Landkreis Landshut 51. Intensivmedizinisch betreut werden müssen neun Personen (in der Region Landshut sind es sechs Patienten).

Delta-Welle wirkt noch nach

Dabei heißt es aus den Kliniken, dass es vor allem Patienten aus der vorherigen Delta-Welle sind, die sich über viele Wochen auf den Intensivstationen befinden, bevor eine Besserung eintritt oder sie letztlich versterben. Auch hier sind "Zufallsbefunde" verzeichnet worden, beispielsweise nach einem Verkehrsunfall, bei dem einer der Verletzten gleichzeitig auch mit dem Corona-Virus infiziert war.

Dennoch: Die Kliniken fahren weiter auf Sicht, wie der Krankenhaus-Koordinator, Jürgen Königer, erklärt. Auch wenn der Bereich der planbaren Operationen wieder deutlich hochgefahren werden konnte, sind die Kliniken verpflichtet, im Bedarfsfall innerhalb von 24 Stunden weitere Intensivbetten für Covid-19-Patienten bereitzustellen.

Aktuell ist das noch kein Thema, schildert der Krankenhaus-Koordinator: "Ich bin aktuell in der glücklichen Lage, dass wir einige Intensiv-Betten auf Reserve haben, sodass ich schnell reagieren kann, sollte plötzlich eine größere Zahl an Intensivpatienten zu versorgen sein. Wir sind leider noch nicht ganz über dem Berg."