München

Polizeieinsatz am Flughafen - Frau identifiziert


Zahlreiche Fluggäste warten am Flughafen in München am Terminal 2 auf ihre Flüge. Wegen eines Polizeieinsatzes ist die Sicherheitszone im Terminal 2 am Flughafen München vorübergehend gesperrt worden.

Zahlreiche Fluggäste warten am Flughafen in München am Terminal 2 auf ihre Flüge. Wegen eines Polizeieinsatzes ist die Sicherheitszone im Terminal 2 am Flughafen München vorübergehend gesperrt worden.

Von Redaktion idowa

Am Münchner Flughafen lief am Samstag ein Polizeieinsatz mit weitreichenden Folgen. Die Ursache war eine Frau, die den Sicherheitsbereich des Flughafens betrat, obwohl sie nochmals hätte kontrolliert werden müssen. Die Abfertigung von Passagieren wurde gestoppt und das Teminal zwei geräumt. In der Folge strandeten tausende Passagiere am Flughafen.

Umfangreiche Fahndungsmaßnahmen wurden nach der Person eingeleitet, die in den Sicherheitsbereich gelangt war. Die laut Medienberichten 40-jährige Frau wurde laut Polizeiangaben vom Nachmittag aber bisher nicht gefunden. Sie soll ihre Flüssigkeiten im Handgepäck nicht ordnungsgemäß eingepackt haben und musste das Gepäckstück aus dem Sicherheitsbereich bringen. Die Frau wurde zurückgeschickt um sich einen der vorgeschriebenen Plastikbeutel zu holen.

Die Auswertung der Videoaufnahmen zeigen, dass die Frau ohne das Gepäckstück zurückkehrte und eine noch nicht einsatzbereite Kontrollstelle passierte. Entgegen der Anweisung löste das Sicherheitspersonal keinen Alarm aus, daher entkam die Frau ohne weitere Kontrolle.

Die Regierung von Oberbayern sprach laut az-Angaben von einem Versäumnis des Sicherheitspersonals, dessen genaue Umstände noch aufgeklärt werden müssen. Durch die verzögerte Reaktion des Sicherheitspersonals, war die Dame auch bereits an der dahinter postierten Bundespolizei vorbei, bevor diese reagieren konnte. Daher wurde Großalarm ausgelöst. Die Beamten suchten etwa fünf Stunden nach der Frau, konnten sie aber erst nicht finden und nicht identifizieren. Am Abend kam dann erst die Meldung, dass die Behörden die Frau identifiziert hätten. Das teilte eine Sprecherin der Regierung von Oberbayern mit. Den Behörden sei bekannt, wer die Frau ist und woher sie komme, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Sie sei nicht festgenommen worden, sondern auf freiem Fuß. Die Frau sei etwa 40 Jahre alt, fügte die Sprecherin der Bezirksregierung hinzu. Weitere Details zu ihrer Identität wurden zunächst nicht bekannt. Auch über mögliche Sanktionen gegen die Frau gab es vorerst keine Angabe.

Nach der Räumung wurde der Sicherheitsbereich von Terminal zwei des Flughafens München wieder freigegeben. Der Flugbetrieb läuft laut Pressemitteilung seit 14 Uhr wieder normal. Sicherheitskontrollen von Passagieren wurden wieder durchgeführt, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte. Erst wurden nach der Aufhebung der Sperrung Abflüge innerhalb des Schengenraumes wieder freigegeben, dann auch Flüge mit Zielen außerhalb des Schengenraumes.

Alle Passagiere mussten die Sicherheitskontrolle erneut durchlaufen. Eine Gefährdung der Luftsicherheit sollte so ausgeschlossen werden. Dies führte allerdings zu chaotischen Zuständen, weil am Samstag wegen der Schulferien besonders viele Menschen am Flughafen waren.Tausende von Passagieren warteten darauf, dass sie in ihren Flieger steigen und in den Urlaub starten können. Erwachsene waren zunehmend wütend wegen der Situaton, Kinder weinten. Es war extrem heiß in den Flughafenhallen, die Luft teils zum Schneiden, weshalb Feuerwehrlüfter eingesetzt wurden. An die Passagiere wurden Wasserflaschen verteilt, die Türen der Terminals wurden geöffnet. Neben dem Terminal zwei wurde ein Zelt aufgebaut, in dem die Passagiere mit Getränken versorgt werden. Medizinisches Personal ist bei Bedarf vor Ort, wie der Flughafen München bekanntgab.

Vielfach waren am Nachmittag Passagiere auf dem Flughafen anzutreffen, die Informationen über ihren Flug beziehungsweise Ersatzflug benötigten. Die entsprechenden Auskunftsstellen von Airlines schienen zum Teil überlastet oder gar verwaist.

Aufgrund der Sperrung mussten insgesamt knapp 200 Flüge annulliert werden. Darüber hinaus kam es bis 13 Uhr bei rund 60 Flügen zu Verspätungen von mehr als einer halben Stunde.

Laut Flughafen München kommt es auch am Sonntag aufgrund des Vorfalls im Terminal zwei des Münchner Flughafens zu Unregelmäßigkeiten beziehungsweise zu Flugausfällen kommen. Die Flughafen München GmbH rät Passagieren, sich bei ihrer Airline über den aktuellen Status ihres Fluges zu informieren. Passagiere, deren Flug annulliert wurde, werden von den Airlines demnach umgebucht. Fluggäste mit Tickets auf innerdeutschen Flügen können auf die Deutsche Bahn AG ausweichen.