Betrüger in Dingolfing

Die "Rattenfänger" mit den Rauchbomben


Mit Rauchbomben gegen Ratten? Das täuschten zumindest zwei vermeintliche Kammerjäger in Dingolfing vor - und kassierten doppelt dafür ab. (Symbolbild)

Mit Rauchbomben gegen Ratten? Das täuschten zumindest zwei vermeintliche Kammerjäger in Dingolfing vor - und kassierten doppelt dafür ab. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Der Rattenfanger von Hameln war gestern. Wer braucht schon eine Flöte, wenn es auch Rauchbomben gibt? Das zumindest täuschen vermeintliche Kammerjäger derzeit in Dingolfing vor. Eine Frau musste dafür tief in die Tasche greifen. Jetzt beschäftigt sich die Polizei mit dem Fall.

Eine regelrechte Rattenplage im Moosweg. Freilich konnte die Eigentümerin des Privatanwesens da nicht tatenlos zusehen. Sie recherchierte daher auf eigene Faust im Internet und kontaktierte eine Kammerjäger-Firma. Am 4. April erschienen tatsächlich zwei vermeintliche Angestellte der ominösen Firma. Doch dann wurde es kurios. Angeblich hatten sie ein brandneues Mittel gegen Ratten im Gepäck: Rauchbomben. Kostenpunkt pro Rauchbombe: 98 Euro. Vier Stück würden sie nach eigenem Bekunden für diesen Fall benötigen. Würde nach Adam Riese knapp 400 Euro machen. Falsch gerechnet! Denn nach getaner Arbeit verlangten die beiden Männer satte 700 Euro.

Und weil sie keinerlei Aufschub duldeten, sollte gleich direkt vor Ort über einen mitgebrachten Terminal bezahlt werden. Dabei sahen sie offenbar die einmalige Chance, noch einen "kleinen" Obolus oben draufzuschlagen. Denn ganz zufällig gab es plötzlich Probleme mit dem Terminal, so dass der Zahlvorgang doppelt durchgeführt wurde. Zwar schwörte das Duo Stein und Bein, dass der Fehler sofort wieder behoben worden sei, doch natürlich kam alles ganz anders. Als die Männer wieder abgerückt waren, bemerkte die Frau, dass 1.400 Euro von ihrem Konto abgezogen wurden.

Doch damit noch nich geplagt genug: wie sich herausstellte, entpuppten sich die angeblichen Rohrbomben in Wirklichkeit als Wühlmauskartusche. Kostenpunkt: 7 Euro. Ihre Ratten ist die Frau nun immer noch nicht los, dafür aber jede Menge "Mäuse". Gegenüber der Polizei konnte sie lediglich angeben, dass die beiden gesuchten Männer in einem Audi mit Hamburger Kennzeichen (HH) unterwegs waren.

Wer kann Hinweise auf das Gaunerduo machen? Entsprechende Hinweise nimmt die Dingolfinger Polizei unter Telefon 08731/3144-0 entgegen.