Große Unterschiede bei Fallzahlen

Landkreise fordern regionalisierte Corona-Krankenhausampel


Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum für Corona-Verdachtsfälle.

Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum für Corona-Verdachtsfälle.

Bayerns Landkreise fordern angesichts der stark steigenden Corona-Infektionszahlen eine Neufassung der bayerischen Pandemie-Regeln.

"Wir brauchen eine Regionalisierung der Krankenhausampel. Damit wäre es vor Ort möglich, die FFP2-Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen und eine 3G-Plus-Regelung in Kraft zu setzen. Das bedeutet ausschließlich PCR-Test", sagte der Präsident des Bayerischen Landkreistags, Christian Bernreiter (CSU), am Donnerstag bei einer Konferenz aller 71 Landrätinnen und Landräte in Dachau bei München.

Auch wenn die bayernweite Krankenhausampel weiter auf Grün stehe, seien die Landkreise in vielen Regionen in äußerster Alarmbereitschaft. Es gebe bereits Regionen, in denen sie längst dunkelrot leuchtet, da dort kein einziges freies Intensivbett mehr zur Verfügung stehe. "Die Behandlung von Covid-Patienten ist wesentlich aufwendiger und zeitintensiver. Das belastet unsere Leute in den Krankenhäusern seit Monaten", betonte Bernreiter.

Speziell für Corona-Hotspots im Freistaat hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag - quasi als regionale Nachjustierung der sogenannten Krankenhausampel - schärfere Zugangsregelungen zu bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens in Aussicht gestellt. Aus der sogenannten 3G-Regel könnte 3G plus werden, und aus 3G plus dann 2G, erklärte er in München. Das würde bedeuten, dass bei bestimmten Dingen nur noch Geimpfte und Genesene Zugang haben (2G) oder alternativ ein PCR-Test zwingend ist (3G plus). Dies könnte etwa dort angewandt werden, wo die Klinken überlastet sind. Bis kommende Woche solle dies abschließend beraten und dann vorgestellt werden. Zudem kündigte Söder schärfere Kontrollen all dieser Regeln an.

Die Corona-Pandemie wirke sich nach wie vor dramatisch auf die finanzielle Situation der Krankenhäuser aus. Die Corona-Hilfen für die Krankenhäuser sind im Juni ausgelaufen. "Es gibt kein Geld vom Bund mehr. Damit drohen dramatische Erlös-Einbrüche. Aufgrund der Corona-Pandemie können andere planbare Operationen gar nicht stattfinden", sagte Bernreiter. Die neue Bundesregierung müsse hier die Corona-Hilfen wieder in Kraft setzen.