Sevilla "Cold War" räumt beim Europäischen Filmpreis ab

Triumph für eine dramatische Liebesgeschichte: "Cold War" aus Polen räumt nicht nur den Preis als bester Spielfilm ab. Für die Deutschen gab es Auszeichnungen in Nebenkategorien.

Mit gleich fünf Trophäen ist das polnische Liebesdrama "Cold War" der große Gewinner beim Europäischen Filmpreis.

Regisseur Pawel Pawlikowski nahm am Samstagabend in Sevilla nicht nur den Preis für den besten Spielfilm des Jahres entgegen. Geehrt wurde auch die Hauptdarstellerin des im Kalten Krieg spielenden Schwarz-Weiß-Films.

Weitere Auszeichnungen gab es für Regie, Drehbuch und Schnitt. Pawlikowski hatte bereits 2014 mit "Ida" in der Königskategorie gesiegt. Die Deutschen mussten sich dieses Mal mit zwei Preisen in Nebenkategorien begnügen. Die als beste Schauspielerin nominierte Marie Bäumer ("3 Tage in Quiberin") ging leer aus.

Joanna Kulig (36) aus Polen und Marcello Fonte (40) aus Italien wurden zu den besten europäischen Schauspielern gekürt - zwei starke, leidenschaftliche Darsteller. Kulig, die in "Cold War" eine Sängerin spielt, konnte die Auszeichnung allerdings nicht persönlich entgegen nehmen. Sie ist nach den Worten von Pawlikowski im siebten Monat schwanger und darf nicht fliegen.

Fonte nahm die Ehrung freudestrahlend entgegen. Er spielt in "Dogman" einen Hundefriseur, der in die Machenschaften eines Kriminellen verwickelt wird. Für seine Darstellung hatte Fonte bereits den Preis als bester Schauspieler in Cannes gewonnen.

Enttäuschung dagegen bei den Deutschen. Die für ihre Rolle als Romy Schneider in "3 Tage in Quiberon" nominierte Marie Bäumer hatte wie bereits bei der Berlinale das Nachsehen. In der Königskategorie Bester Spielfilm waren die deutschen Filmemacher nach dem Triumph von Maren Ades "Toni Erdmann" vor zwei Jahren dieses Mal erst gar nicht angetreten.

Zwei Trostpreise gab es dennoch: Christoph M. Kaiser und Julian Maas erhielten für Emily Atefs Romy-Schneider-Porträt "3 Tage in Quiberon" die Auszeichnung für die beste Filmmusik. André Bendocchi-Alves und Martin Steyer wurden für das Kriegsverbrecher-Drama "Der Hauptmann" mit dem Preis für das Beste Sounddesign geehrt.

 
 
 

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