Keine Medaille

Nico Ihle landet auf Platz acht


Nico Ihle.

Nico Ihle.

Von Stephan Kabosch / Onlineredaktion

Nach einem Fehlstart kann Nico Ihle seine Spurt-Qualitäten nicht ausspielen. Platz acht ist respektabel, doch der Sachse hatte sich weit mehr ausgerechnet. Auch die deutschen Damen ließen die Köpfe hängen.

Pyeongchang - Gleich beim Zieldurchlauf brüllte Nico Ihle seinen ganzen Frust heraus. Der Eisschnellläufer aus Chemnitz blieb am Montag bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang auf seiner Paradestrecke über 500 Meter ohne die erhoffte Olympia-Medaille und belegte nur den achten Platz.

Zwar egalisierte der 32-Jährige damit seine bisher beste Olympia-Platzierung vor vier Jahren in Sotschi, doch seine Ziele waren höher gesteckt. Beim Angang auf den ersten 100 Metern fehlten ihm die entscheidenden Hundertstel, um den Schwung für die Runde aufzunehmen. In 34,89 Sekunden war er 0,23 Sekunden langsamer als bei Gewinn von WM-Silber im Vorjahr an gleicher Stelle. Am Donnerstag hat Ihle über 1.000 Meter eine weitere Chance.

Deutsche Damen enttäuscht

Joel Dufter aus Inzell musste bei seiner Olympia-Premiere vor über 7.000 Zuschauern mit Rang 29 (35,50 Sekunden) zufrieden sein. Zuvor hatten die deutschen Damen um Claudia Pechstein enttäuscht die Gangneung Arena verlassen. Mit dem sechsten Platz in der Qualifikation der Teamverfolgung hatte sich ihr Traum von einer Medaille nicht erfüllt.

Umjubelter Sieger über die kürzeste Strecke war der Norweger Havard Lorentzen. In 34,41 Sekunden sorgte der Weltcup-Führende für einen olympischen Rekord. Mit einer Hundertstel Abstand folgte der Südkoreaner Cha Min Kyu, gefolgt vom Chinesen Gao Tinyu auf dem Bronzerang (34,65).

Weltmeister Jan Smeekens auf Rang zehn

Weltmeister Jan Smeekens aus den Niederlanden, der tags zuvor beim Abschlusstraining schwer gestürzt war, musste sich mit Rang zehn begnügen. Der fünfmalige Weltmeister Pawel Kulischnikow aus Russland hatte vom IOC wegen der Staatsdoping-Affäre in Sotschi 2014 keine Einladung erhalten.

Die drei deutschen Damen hatten zuvor die Erwartungen von Trainer Jan van Veen von einer Medaille nicht erfüllen können. In 3:02,65 Minuten liefen Claudia Pechstein, Roxanne Dufter und Gabi Hirschbichler um rund drei Sekunden am Halbfinale vorbei. "Es war mir klar, dass ich ein bissel der Risiko-Faktor war", räumte Dufter nach längerer Krankheitsphase ein. "Nur bis zur fünfte Runde habe ich mich gut gefühlt."

Pechstein wollte keine Schuldzuweisungen machen. "Es gibt keine Vorwürfe. Wir hatten insgesamt eine Supersaison. Von Platz drei bis acht war hier alles möglich", sagte die 45-Jährige, die von Hustenattacken geplagt wurde. "Im Alter wird da immer schlimmer, ich fahre von jedem Wettkampf mit Husten nach Hause." Vorkampfsieger wurden die Niederlande mit olympischem Rekord von 2:55,61 Minuten und gelten nun am Mittwoch als Topfavorit auf Gold. Das deutsche Trio tritt im Kampf um Rang fünf gegen China an.