754 Euro mehr

Bayerns Pro-Kopf-Verschuldung steigt in der Corona-Krise


Vor Beginn der Pandemie lag die Schuldenlast pro Einwohner noch bei 2056 Euro. (Symbolbild)

Vor Beginn der Pandemie lag die Schuldenlast pro Einwohner noch bei 2056 Euro. (Symbolbild)

Von mit Material der dpa

Bayerns Pro-Kopf-Verschuldung ist in der Corona-Krise in den vergangenen Jahren deutlich angewachsen.

Ende des Jahres 2021 lag sie bei 2810 Euro, wie das Finanzministerium am Donnerstag in München mitteilte. Vor Beginn der Pandemie Ende 2019 hatte die Schuldenlast pro Einwohner noch bei 2056 Euro gelegen.

Bayern bleibe nach bislang vorliegenden Zahlen das Bundesland mit der geringsten Pro-Kopf-Verschuldung, sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU). Durch solide Haushaltspolitik habe der Freistaat im allgemeinen Haushalt seit mehr als zehn Jahren die schwarze Null halten und sogar 5,7 Milliarden Euro Schulden tilgen können.

Seit dem Ausbruch der Pandemie musste aber auch das reiche Bayern Schulden machen, um die finanziellen Folgen für Menschen, Unternehmen und Kommunen abzufedern. "Unser Ziel ist es, so viel Krise von den Menschen fernzuhalten wie möglich - Bayern hat in der Pandemie geholfen wie kein anderes Bundesland", sagte Füracker.

Bayern hat zur Bewältigung der Corona-Pandemie und deren Folgen 2020 rund 7,2 Milliarden Euro und 2021 rund 2,9 Milliarden Euro Kredite aufgenommen. In diesem Jahr sieht der Regierungsentwurf des Haushalts für das Sonderkapitel Corona-Pandemie zudem eine Kreditermächtigung von rund 5,8 Milliarden Euro vor. Der Freistaat hat somit in der Pandemie die meisten Neuschulden gemacht.

"Bayern war leider betroffen wie kein anderes Bundesland. Statt blindem Sparen hat der Freistaat massiv und zielgerichtet geholfen, um Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen wie Kommunen bestmöglich durch die Pandemie zu bringen", sagte Füracker. Als Beispiele nannte er Hilfsprogramme für Kunst und Kultur, Vereine und Verbände - auch im sportlichen Bereich und für soziale Einrichtungen. Allein die bisherigen Ausgaben für Gesundheit, Pflege und Soziales beliefen sich auf mehr als 3,4 Milliarden Euro. Daneben erfolgten deutlich über drei Milliarden Euro der pandemiebedingten Schulden ausschließlich zu Gunsten der bayerischen Kommunen.